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Neuer deutscher Wels-Rekord!

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191 Pfund! Stefan Metzmacher zog den 2,20 Meter langen Giganten am 31. Mai aus dem Roddersee bei Köln.

Stefan Metzmacher (zweiter von links) konnte den deutschen Welsrekord von 1998 aus dem Rhein um 10,5 Kilo überbieten.

 

Die Fangstory im Originalton, vom Vereinsvorsitzenden des Angelvereins Erftland, Gerd Borger:

 

„Am Samstag, den 31. Mai 2008, waren die Angelkollegen Stefan Metzmacher (auf dem Foto der 2. Mann von links), Edrik Fuß und Thomas Körner am Roddersee zum Welsangeln. Die Posenmontage wurde mit einem kleinen Boot hinausgefahren bis vor die Inseln mitten im See (Entfernung etwa 80 Meter). Die Montage wurde mit einer Abreißleine an der Insel befestigt. Gangelt wurde mit aufgetautem Köderfisch, einer Silberorfe (Aland) in der Länge von ca. 20 cm.

 

Gleich nach 15 Minuten, um etwa 16 Uhr, hatte Herr Metzmacher den Biss. Nach dem Anhieb schwamm der Fisch schell auf ihn zu. Es gab einen immensen Schlag in die Rute. Obwohl die Bremse fast zu war, wurde Schnur von der Rolle gezogen. Hierbei stellte sich heraus, das die verwendete Rolle den Kräften kaum standhalten konnte. Die Befestigung der Rolle an der Rute war sehr instabil. Ein Angelkollege musste beim Pumpen die Rolle zusätzlich mit der Hand stabilisieren.

 

Der Drill dauerte annähernd eine Stunde. Eine genaue Zeit wurde in der Aufregung nicht festgehalten. Herr Fuß, der einen entsprechenden Handschuh trug, konnte erst beim zweiten Versuch den Wallergriff richtig ansetzten und mit Hilfe von zwei weiteren, in der Zwischenzeit hinzugeeilten Kollegen, den Waller landen.

 

Mich erreichte von den Anglern ein Anruf gegen 17.30 Uhr. Man teilte mir mit, das man einen Wels von 2,20 Meter Länge gefangen habe. Mit zwei weiteren Vorstandsmitgliedern fuhr ich umgehend zum Gewässer. Was ich dort sah, übertraf alle meine Erwartungen. Gemeinsam wurde der Fisch mit einem Bandmaß nochmals vermessen. Die gemessene Länge konnte vom Vorstand bestätigt werden. Danach machten wir uns Gedanken, wie man so einen großen Fisch verwiegen und einer vernünftigen Verwertung zuführen kann. Ich rief einen befreundeten Metzger an, der uns zusicherte, dass wir den Fisch auf seiner Waage (geeichtes Standgerät, mit einer ca. 70×80 cm großen Platte) wiegen können. Da der Fisch verwertet werden soll, wurde er wegen der Witterung (Gewitter, hohe Temperatur) vor Ort ausgenommen und die Innereien in einem Eimer gewogen (7,5 kg). Der Fisch wurde beim Metzger in 4 Teile zerteilt und gewogen. Hier wurde ein Gesamtgewicht von 88 kg ermittelt, plus Innereien von 7,5 kg ergeben ein Gesamtgewicht von 95,5 kg.

 

Seit einigen Jahren haben wir große Probleme mit Welsen in unserem Gewässer. Schleien, Weißfische werden trotz erheblicher Besatzmaßnahmen kaum noch gefangen. 2006 wurde im Rahmen einer Gewässeruntersuchung durch den Rheinischen Fischereiverband eine Netzbefischung durchgeführt. Hierbei geriet ein großer Wels ins Netz, der jedoch bei der Landung entkommen konnte.

 

Danach haben mehrere Angler unseres Vereins, darunter auch Herr Metzmacher, sich der Angelei auf Wels in unserem Gewässer verschrieben. 2006 wurden von diesen Angelkollegen 6 Welse in der Größe bis 1,35 Meter gelandet. 2007 verlor Herr Metzmacher an der jetzigen Fangstelle einen großen Wels, weil das damals verwendete Angelgerät nicht den Erfordernissen entsprach. Herr Metzmacher hat nach dieser Erfahrung sein Angelgerät umgestellt, um einen weiteren Misserfolg auszuschließen.“

 

Gerd Borger, Vorsitzender des Angelvereins Erftland e.V.

 

Fanggerät

 

Rute: Spro Dyno Catfish XS Carbon, Wurfgewicht: 150-300 Gramm, Länge 3 Meter

 

Schnur: Berkley Spider Wire (grün), 40er, Tragkraft 60 kg

 

Rolle: BAT Endura 6500

 

Vorfach: Sänger Team Waller, Hakengröße 8/0, Tragkraft 100 kg

 

Gewässer

 

Der 10 Hektar große Roddersee (früher Dinnendahlsee genannt) liegt im ehemaligen Braunkohlenrevier der Ville im Rhein-Erft-Kreis, circa 15 km von Köln entfernt. Der See wird seit 1967 vom Angelverein Erftland e.V. mit 95 Mitgliedern bewirtschaftet.

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