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Elritze wird Fisch des Jahres 2016 in Österreich

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Foto: Wolfgang Pölzer
Die Elritze oder Pfrille – eine einstmals häufige Kleinfischart ist im Bestand gefährdet. Foto: Wolfgang Pölzer

Dies hat das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz in einer Pressemitteilung bekanntgegeben.

Der flinke Kleinfisch ist in der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt. In den Gebirgsregionen Österreichs wird die Elritze auch Pfrille genannt. Der Kleinfisch kommt als Speisefisch nicht in Frage. Daher fehlt das allgemeine Interesse. Sehr zu Unrecht, denn die Elritze ist ein hochinteressanter Fisch.

Elritzen schwimmen immer im Schwarm. Das Außergewöhnliche daran ist aber, dass immer Tiere mit annähernd gleicher Größe zusammenbleiben. Im Gegensatz zu anderen Arten bleibt der Schwarm auch bei Dunkelheit beisammen. Elritzen erkennen einander am Geruch und können so sehr wohl einzelne Individuen auseinanderhalten. Sie haben übrigens auch ein gutes Gehör und können bei Gefahr sogar piepsende und knackende Geräusche von sich geben.

Wird ein Artgenosse verletzt, so meiden die schlauen Elritzen den Tatort unter Umständen tagelang. Können sie nicht fliehen, so lassen sie sich bewegungslos zum Grund absinken.

Trotz all dieser schlauen Überlebenstaktiken ist dieser einstige Massenfisch in seinem Bestand gefährdet und aus sehr vielen Gewässern, so auch aus den typischen Elritzenseen, verschwunden. Früher einmal waren sie zahlreich in Österreichs Strömen wie Donau und Inn anzutreffen. Heute haben sich Elritzen in die Oberläufe klarer Flüsse der Forellen- und Äschenregion sowie in kalte Seen zurückgezogen.

Ursachen für den drastischen Rückgang

Verbauungen der Gewässer, über 5.000 Wasserkraftwerke, die Zerstörung von Nebenarmen und Seichtwasserzonen und der einseitige Schutz aller fischfressenden Tiere, all das hat zum krassen Rückgang aller Fischarten geführt.

Durch die Hormone der Antibaby-Pille gelangen mit dem geklärten Abwasser sogenannte „gefährliche Stoffe“ im Milliardstel-Gramm-Bereich in die Bäche und Flüsse. Sie bewirken, dass Wasserlebewesen verweiblichen, sodass zum Beispiel in manchen Seen nur mehr Elritzen-Weibchen mit einer Lebensspanne von 4, höchstens 5 Jahren vorkommen. Ohne Männchen ist der Fortbestand gefährdet und die Elritzen sterben in einem kurzen Zeitraum aus.

Angler für Natur- und Fischartenschutz

Die Elritze steht als ein Symbol für alle Fischarten. In vielen Flüssen können Fischbestände nur mehr durch Fürsorge, Hege und Pflege der Angler aufrecht erhalten werden.

Die Fischzuchtanstalt in Kreuzstein des Bundesamtes für Wasserwirtschaft befasst sich mit der Aufzuchtforschung und der Nachzucht gefährdeter Fischarten, auch der wirtschaftlich völlig unbedeutenden Elritze. Engagierte Fischereivereine lassen auch Elritzen Jahr für Jahr in die Gewässer frei, um so zu einer nachhaltigen Bestandsentwicklung beizutragen.

-pm-

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