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Aufstieg mit Hindernissen

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Göltzsch-Wehr
Bei aktuellen Bauarbeiten am Göltzsch-Wehr in Weißensand sollte auch eine „Korrektur“ des Fischaufstieges durchgeführt werden. Aber wer hat die Steinbrocken vor der Fischtreppe veranlasst?
Göltzsch-Wehr
 

Peter Benz, freier Journalist aus Reichenbach, hat seltsame Dinge an einer Fischtreppe im sächsischen Vogtland beobachtet.

29.10.2008

Das besagte Wehr liegt am Fluss Göltzsch in Weißensand. Es wurde trotz Proteste der Angler vor etwa einem Jahr auf der Ruine eines zerfallenen Wehres errichtet. Die Strecke unterhalb war bekannt für Ihre Bachforellen und Edelkrebse. Wandernde Bachforellen konnten früher die nur noch als Sohlschwelle vorhandene Wehrruine problemlos passieren, es bedurfte keiner Fischaufstiegshilfe. Trotzdem wurde das Wehr gebaut. „Eine Schande für das ganze Göltzschtal!“, ärgert sich Peter Benz immer noch. „Aus einer Wehrruine entstand mitten im FFH-Gebiet eine Betonwehranlage. Seit der Inbetriebnahme stellt man bei Kontrollen immer wieder fest, das rechtwidrig das gesamten Wassers aus der Göltzsch ausgeleitet wird. Es reichen schon dreißig Minuten aus, um die gesamte Fauna zu vernichten.“

Eine Wirtschaftlichkeit der Wasserkraft-Anlage ist sowieso kaum gegeben, verrät der Lokal-Journalist: „Die Betreiber versuchen aber die Unwirtschaftlichkeit auf die hohen Zusatzkosten durch verschiedene angeblich vom Fischereiberechtigten verursachte Gerichtsprozesse zu schieben.“ Kürzlich wurde die Wasserkraftanlage erneut eine Baustelle. Der Ufer wurden von einer Thüringer Ingenieurgesellschaft neu gesichert, auch sollte eine Korrektur am vorhandenen Fischaufstieg durchgeführt werden. Hierbei wurden direkt vor der Fischtreppe große Steine viel zu eng verlegt. „Wer hat veranlasst, dass vor der Fischtreppe Steine gelegt wurden?“ fragt sich Benz mit Recht. Größere Fische können jetzt kaum noch hindurchschlüpfen.

-pb-

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