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Krebse

2002


Krebs

Das Umweltministerium des Saarlandes warnt: Krebse aus Zoohandlungen gefährden die heimischen Edelkrebsbestände.

06.11.2007

Unsere heimischen Krebsarten sind aus vielen Gewässern verschwunden, in denen sie ursprünglich heimisch waren. Ein Grund für das Sterben von Edelkrebs und Steinkrebs ist die aus Amerika eingeschleppte Krebspest, eine Pilzerkrankung, die durch ausgesetzte Krebsarten übertragen wurde. Die Gefahr ist auch heute noch nicht gebannt. Das saarländische Umweltministerium weist deshalb darauf hin, dass das Aussetzen nicht heimischer Krebsarten eine ständige Bedrohung der Restbestände unserer einheimischen Edelkrebse und Steinkrebse darstellt. Gerade seit der Aufhebung des Importverbots für Flusskrebse durch den Europäischen Gerichtshof im Jahr 1994 lässt sich ein Boom immer neuer exotischer Krebsarten in den Zoohandlungen beobachten: Neben zahlreichen Garnelenarten sind über den Fachhandel mittlerweile auch einige Flusskrebse aus aller Welt zu haben. „Weil der Wissensstand über Flusskrebse in Aquaristik-Kreisen oftmals noch sehr gering ist, können die daraus entstehenden Probleme verheerende Folgen für ganze Populationen heimischer Krebsarten haben,“ so Umweltstaatssekretär Rainer Grün. „Häufig werden solche Tiere ohne Bedenken für Gartenteiche empfohlen und verkauft. Leider kommt es aber nicht selten vor, dass sie entkommen und von dort in die freien Gewässer gelangen.“ Gerade die amerikanischen Arten – wie der Kamberkrebs (Orconectes limosus) und auch der Rote Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) – beide aus Amerika – sind meist mit dem Erreger der Krebspest, einem Pilz, infiziert. Sie selbst sind immun, übertragen die Krankheit aber auf die einheimischen Arten, die rasch daran zugrunde gehen. Außerdem sind die Fremdlinge wesentlich konkurrenzstärker, breiten sich selbständig aus und drängen die hiesigen Krebse immer weiter zurück. „Artenschutz wird heute als allgemeine Verpflichtung gesehen, gerade der Zoofachhandel übernimmt hier eine große Verantwortung, die Programme zum Schutz unserer einheimischen Flusskrebse wirkungsvoll zu unterstützen, indem er auf den Verkauf fremdländischer Flusskrebse verzichtet“, so Grün weiter. „Nur intensive Hege der Restbestände sowie die Eindämmung der gebietsfremden Arten helfen unsere einheimischen Flusskrebse vor dem Artensterben zu bewahren.“ Das Umweltministerium appelliert deshalb auch an den Zoofachhandel, auf den Verkauf fremdländischer Flusskrebse zu verzichten bzw. die Kunden entsprechend zu informieren. Für nähere Informationen gibt es das Heft „Flusskrebse. Arten, Merkmale, Gefährdung“, das beim Umweltministerium des Saarlandes (Telefon: 0681/501-4746) und beim Fischereiverband Saar (Telefon: 06831/74776) angefordert werden kann. -pm-

Thomas Kalweit

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