Irmgard Hofinger präsentiert des Präparat des Ausnahmefischs. |
Die Firma Hofinger präsentiert das Präparat des Ausnahme-Huchens von Edwin Buchacher.
Am 23. Januar 2004 ging der kapitale Donaulachs in der Drau an einen Huchenzopf. Der 137 Zentimeter lange Salmonide brachte 35,100 Kilo auf die Waage. Der Fänger überführte den Rogner lebend in seine Huchenzucht. Dort wurde der mächtige Fisch sorgsam gepflegt und sein Rogen mehrmals für Zuchtzwecke verwendet. Etwa 2.500 Junghuchen stammen von diesem Zuchtfisch ab. 20 Prozent dieser Jungfische messen bereits 45 Zentimeter, der restlichen Nachkommen sind zwischen 30 und 38 Zentimeter lang. Im Frühjahr 2006 beobachtete der Züchter plötzlich Farbveränderungen am Mutterfisch, er zeigte schwärzliche Verfärbungen sowie mehrere Verpilzungen. „Nach seinem Tod stellte sich heraus, dass er in Gefangenschaft noch an Gewicht zugelegt hatte und nun 39,400 Kilogramm wog“, berichtete der Präparator Ernst Hofinger, der den Fisch im Mai 2006 übernahm.
Eine Altersbestimmung durch Wolfgang Hauer, Autor des Buches „Faszination Huchen“ sowie Fischereimeister in der Forschungsanstalt Scharfling in Oberösterreich, ergab ein Alter von 15 Jahren.
Erlebnisbericht von Edwin Buchacher: Der Fang meines Lebens
„Im Sommer 2003 ging ich in meinen wohlverdienten Ruhestand. Meine Firmenkollegen machten mir ein nettes Pensionsgeschenk – einen Gutschein für ein Angelfachgeschäft in der Nähe. Da ich jetzt mehr Freizeit hatte, konnte ich mich wieder mehr meinem liebsten Hobby, dem Huchenfischen, widmen. Nach einem Besuch im Angelladen bei Lois, besorgte ich mir nach ausführlicher Beratung eine passende Rutengarnitur. Natürlich durfte das Kleinmaterial für den Bau von Huchenzöpfen auch nicht fehlen. Nun konnte der neuen Huchensaison nichts mehr im Wege stehen. Durch die Arbeit in unserer Fischzucht, die mein Bruder Christian betreibt, fingen wir vor 23 Jahren mit der Aufzucht dieser immer seltener werdenden Großsalmoniden an. Die Faszination Huchen, der ja der größte Fisch unserer Alpenflüsse ist, ließ mich nicht mehr los. Deshalb zog es mich immer wieder an die Drau, um einen für die Aufzucht geeigneten Huchen zu fangen. Kraftwerksbau und Kanalisierung veränderten die Lebensbereiche und Laichgründe der Huchen und die Fangchancen wurden immer geringer. Wenn sich nicht eine Hand voll Petrijünger um den Besatz der Fische kümmern würden, hätten wir schon jetzt keine Fänge mehr. Leider schauen die Anglervereine nur zu, wie die Huchenpopulation mehr und mehr zurückgeht und unternehmen nur wenig dagegen. Da der Fang von einem dieser Salmoniden mittlerweile einem Lottofünfer gleicht, muss man schon öfters als einmal die Woche am Wasser sein, wenn man Erfolg haben will. Hinzu kommt noch, dass die Saison relativ kurz ist – etwa von Anfang November bis 31. Januar. Einer meiner beliebten Huchenstände war in letzter Zeit immer von anderen Anglern besetzt, deshalb suchte ich einige andere gute Stellen auf, jedoch ohne Erfolg. Am Freitag dem 23. Januar 2004 besuchte ich gegen Abend eine Stelle, wo ich vor kurzer Zeit einen starken Huchen ausgemacht hatte. Es war ca. 16.50 Uhr als nach einigen Würfen mit dem Eigenbauzopf endlich der langersehnte Biss kam. Diesen quittierte ich mit einem kräftigen Anhieb und hoffte gleichzeitig, dass der Haken gut fassen würde. Der Haken saß und was nun folgte war ein harter Drill. Die Fluchten des Fisches fielen sehr kräftig und schwerfällig aus. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich die Größe des Fisches allerdings noch nicht genau erkennen, da es mittlerweile schon ziemlich dunkel geworden war. Nach ca. 20-minütigem Drill wurde mir klar, dass der Fisch immer noch Reserven hatte und der Drill noch eine Weile dauern würde. So nutzte ich die Zeit, um meinen Bruder Christian anzurufen. Ich bat ihn mir bei der Landung zu helfen und Wanne und Sack für den Transport mitzubringen. Kurz darauf kam Christian mit Junior an und gegen 17.30 Uhr gelang es uns dann mit vereinten Kräften den Riesenfisch zu landen. Ich war mir ziemlich sicher, dass es sich um einen Rogner handelte, der somit für die Zucht sehr gelegen kam. Nach kurzem Transport konnte der Mega-Huchen in unser eigens für Huchen angefertigtes Großbecken eingesetzt werden. Als mir die Ausmaße des Fisches bewusst wurden kontaktierte ich sofort Lois vom Big-Fish Angelcenter (offizielle Wiegestelle) um den Huchen genau zu vermessen und zu wiegen. Unter Zeugen wurde der Rekordfisch kurz aus dem Becken entnommen, um ihn zu filmen, zu fotografieren. Voller Spannung starrte ich auf die Waage und traute kaum meinen Augen. Abzüglich der Wiegematte brachte der Huchen bei einer Länge von 137 Zentimetern und einem Bauchumfang von 102 Zentimetern ein Gewicht von 35,10o Kilo auf die Waage. Und das bedeutete zugleich – neuer Weltrekord, was mir aber erst später bewusst wurde. Doch wichtiger als dieser Rekord war mir das enorme Genpotenzial dieses prächtigen Rogners, welches von unschätzbarem Wert für unsere Huchenzucht ist. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ist es sogar einer der Huchen, die vor ca. 18 Jahren aus unserer Zucht besetzt wurden. Das spricht dafür, dass dieses Gewässer, obwohl es sich in den letzten Jahren so stark verändert hat, zwar nach wie vor das Abwachsen solcher Großfische ermöglicht, jedoch nicht deren natürliches Aufkommen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, die Faszination Huchen zu erhalten und dass in Zukunft mehrere Menschen dieses Anliegen mit mir teilen und mehr Initiativen ergriffen werden, um die Bestände dieser einzigartigen Großsalmoniden zu sichern.“ Erwin Buchacher