An den Bootsstegen tummeln sich tausende Karpfen. Bild: Christoph Keller |
Im Hitzesommer 2003 starben massenhaft Aale und Äschen – dafür vermehrten sich die Karpfen im Schwäbischen Meer explosionsartig.
Wie der Südkurier am 25. November meldete, kam es im Untersee durch den heißen Sommer zu einer Massen-Vermehrung der Bartelträger. Riesige Schwärme von Jung-Karpfen tummeln sich im Flachwasser. „Da meint man, das Wasser kocht“, beschreibt ein Schiffer in Allensbach die Situation.
„Das ist abartig“, klagt der Fischerei-Aufseher von der Insel Reichenau über die Karpfen-Massen. An allen Steganlagen stehen riesige Schwärme wie dunkle Flecken unter der Wasser-Oberfläche. Erst langsam ziehen sie sich mit der kühlen Witterung ins tiefere Wasser zurück.
Rekord-Wachstum
Der Jahresfang von Karpfen lag bisher am Untersee im langjährigen Durchschnitt bei 1.153 Kilogramm. 2003 konnten bis Ende Oktober schon 10.250 Kilogramm abgefischt werden. Die Berufsfischer finden bei ihren Netzzügen über 400 Mini-Karpfen in den Maschen.
„Da ist wohl die gesamte Brut durchgekommen“, schätzt der Reichenauer Fischereiaufseher. Durch die extremen Wasser-Temperaturen wuchsen die Karpfen im Zeitraffer. Das Institut für Seenforschung in Langenargen fand heraus, dass die im Frühsommer 2003 geschlüpften Karpfen jetzt schon 150 bis 500 Gramm wiegen.
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