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Azoren: Größtes Meeresschutzgebiet im Nordatlantik geplant

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Um im Atlantik rund um die Azoren-Inseln auch weiterhin gute Fänge sicherzustellen, werden große Meeresschutzgebiete eingerichtet. Bild: Andy Man
Um im Atlantik rund um die Azoren-Inseln auch weiterhin gute Fänge sicherzustellen, werden große Meeresschutzgebiete eingerichtet. Bild: Andy Man

Die portugiesische Inselgruppe der Azoren hat ein bahnbrechendes Gesetz verabschiedet, das das größte Netzwerk von Meeresschutzgebieten im Nordatlantik vorsieht.

Mit dieser historischen Entscheidung werden 30 Prozent der 287.000 Quadratkilometer großen Meeresfläche rund um den Azoren-Archipel geschützt, von denen die Hälfte vollständig unter Schutz steht und in der keine natürlichen Ressourcen abgebaut werden. Die andere Hälfte des Netzes ist stark geschützt. Dies ist ein bedeutender Meilenstein für den weltweiten Meeresschutz und ein wichtiger Präzedenzfall für die bevorstehenden Verhandlungen auf der UN-Konferenz über die biologische Vielfalt (CBD COP16).

Die Entscheidung der Azoren kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da die Nationen weltweit an der Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming und Montreal arbeiten, in dem sich 196 Länder darauf geeinigt haben, dass der Schutz von 30 Prozent der weltweiten Böden und Ozeane bis 2030 (30×30-Ziel) für die künftige Gesundheit des Planeten entscheidend ist. Die Gesetzgebung ist wegweisend für die Biodiversitätsstrategie der Europäischen Union für 2030 und bringt die globalen Meeresschutzziele voran.

Die neuen Meeresschutzgebiete (Ocker und Beige) rund um die Azoren-Inseln. Bild: AZORES MPA NETWORK MAP
Die neuen Meeresschutzgebiete (Ocker und Beige) rund um die Azoren-Inseln. Bild: AZORES MPA NETWORK MAP

Meeresschutzgebiete sind weithin als das wirksamste Instrument bei den weltweiten Bemühungen anerkannt, den Verlust der biologischen Vielfalt umzukehren und die Widerstandsfähigkeit der Meere gegen den Klimawandel zu stärken. Bisher sind weniger als 3 Prozent der Weltmeere vollständig oder in hohem Maße geschützt sind.

„Die Azores sind seit langem für ihre einzigartige Meeresnatur bekannt, und mit dieser Entscheidung ebnen wir den Weg für ein produktives, lebendiges Meer. Das Meer ist ein integraler Bestandteil unserer kollektiven Identität, da es in sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht lebenswichtig ist. Wir setzen uns für den Schutz und die Erholung unserer Meere ein, um eine gesunde blaue Wirtschaft zu unterstützen. Unsere Entscheidung im Rahmen eines wissenschaftlich fundierten und partizipativen Prozesses, die zum Schutz von 30 Prozent unserer Meere führt, dient als Beispiel, dem andere Regionen jetzt folgen müssen, um die künftige Gesundheit unseres Planeten zu gewährleisten.“ José Manuel Bolieiro, Präsident der Regionalregierung der Azores.

Zufluchtsort für Haie, Wale und Tiefseekorallen

Die Azores (deutsch: Azoren) sind ein portugiesischer Archipel von neun Vulkaninseln mitten im Nordatlantik. Das Azorenmeer mit einer Fläche von etwa 1.000.000 Quadratkilometern macht 55 Prozent der portugiesischen Gewässer und etwa 15 Prozent der europäischen Gewässer aus. Es enthält einige der wichtigsten, einzigartigsten und empfindlichsten Insel-, Hochsee- und Tiefseeumgebungen im Nordatlantik. Das nun genehmigte Netz von Meeresschutzgebieten schafft einen Zufluchtsort für die Natur, wie Haie, Fische, Wale, Tiefseekorallen und einzigartige Hydrothermalschlot-Ökosysteme, was zu einem gesunden Meer führt, von dem die blaue Wirtschaft und die azoreanischen Gemeinden abhängen.

Die Fischer sind mit im Boot

Die Schaffung dieses Meeresschutzgebietsnetzes war dank eines umfassenden partizipativen Prozesses erfolgreich. Insgesamt führte die Regierung mehr als 40 Treffen mit Vertretern verschiedener Sektoren durch, unter anderem aus dem Fischereisektor, dem Seeverkehr, dem maritimen Tourismus und nichtstaatlichen Umweltorganisationen. Das Ergebnis war der gemeinsame Entwurf eines Netzes von Meeresschutzgebieten, das den Menschen, der Natur und der Wirtschaft zugutekommt und auf den besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Region basiert.

-Pressemitteilung Blue Azores-

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