Mit verstärkter Forschung und mehr Besatz will das Land Mecklenburg-Vorpommern ein drohendes Aal-Fangverbot durch die EU verhindern.
Auf der Jahresfischereitagung am 7. März 2005 in Tollenseheim bei Neubrandenburg forderte der Landwirtschaftsminister Till Backhaus Management-Pläne, damit auch zukünftig der Aalfang durch Fischer gewährleistet werden kann.
Nach Angaben des Landesverbandes der Binnenfischer ist der Aalbestand im Land in den letzten achtzig Jahren um 90 Prozent gesunken. Ursache sei die Überfischung der in Asien, Frankreich und Spanien als Delikatessen gehandelten Glasaale in den Meeren und der stark gestiegene Bestand an Kormoranen im Land.
Zwar sind im vergangenen Jahr rund 4.000 der Wasserraben in Mecklenburg-Vorpommern geschossen worden. An manchen Seen sei aber immer noch ein drastischer Zuwachs in den Brut-Kolonien festzustellen.
EU: Aal auf der roten Liste
Nach Backhaus hat das Landesfischerei-Institut schon ein Projekt zur Untersuchung des Aal-Bestandes in den Küsten-Gewässern und in der Warnow begonnen. 413.000 Euro sollen aus Mitteln der EU und des Landes in das Projekt fließen.
Im Nordosten ist der Aal immer noch ein Haupterwerbs-Fisch für 58 Binnenfischer. Waren es vor 20 Jahren noch um die 100 Tonnen gefangener Aal, so sind es jetzt nur noch 12 bis 14 Tonnen im Jahr. Die Kosten für den Besatz steigen und Fischer und Angler müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Die EU reagierte bereits und hat den Aal auf die Rote Liste gesetzt.
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