Atomkraftwerke in Bayern und Baden-Württemberg dürfen mit Sondergenehmigung wärmeres Kühlwasser in die Flüsse leiten.
Die Atomkraftwerke Philippsburg und Neckarwestheim leiten ab heute auf eine Woche befristet 30 Grad warmes Kühlwasser in Rhein und Neckar ein. Normalerweise sind in diesen Gewässern nur höchstens 28 Grad erlaubt, um den Fischbestand nicht zu gefährden. Aber beide Kraftwerke liefen in den letzten Tagen nur mit 80 Prozent der Normal-Leistung und speisten zu wenig Strom ins Netz ein. Die baden-württembergische Landesregierung sah sich zu diesem Entschluss genötigt.
Das bayrische Kernkraftwerk „Isar 1“ erhält die Erlaubnis bis zu vier Wochen lang 27 Grad warmes Kühlwasser in die Isar zu leiten. Dieses Werk musste bisher die Kapazität auf 60 Prozent der üblichen Leistung drosseln. Um die Stromversorgung zu sichern, genehmigte die bayrische Regierung jetzt diesen riskanten Schritt.
Die Betreiber-Firma des Werkes „Isar 1“ will nachweisen, dass der Fischbestand nicht nachteilig beeinflusst wird. Ein Vertreter des bayrischen Umweltministeriums betonte, dass bisher noch keine negativen Auswirkungen auf den Fischbestand beobachtet wurden.
Die Grünen kritisieren die Sondergenehmigungen. Umweltorganisationen warnen vor drohenden Fischsterben durch die Verringerung des Sauerstoffgehalts.
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