ANZEIGE

Top-Gewässer: Wallendorfer See

9167


Top-Gewässer: Wallendorfer See
Zahlreiche Inseln: Sie sorgen für Abwechslung im Landschaftsbild und bereichern die Gewässerstruktur. Bild: M. Fuhrmann
  • Anschrift:

    Wallendorfer See

  • Ansprechpartner:

    Internationale Angelgeräte Tetzlaff
    Zeppelinstraße 9, 06130 Halle/Saale
    Telefon: 0345/9773404
    Internet: www.internationale-angelgeraete.de

  • Von M. Fuhrmann

  • Der Wallendorfer See liegt unmittelbar westlich neben dem Raßnitzer See und ist etwas größer, aber nicht ganz so tief.

    Am Südufer legten wir unser Camp für die nächsten beiden Nächte an. Andi und Grit waren schon vor Ort und halfen uns in der hereinbrechenden Dunkelheit, das Boot zu trailern, die Zelte aufzubauen und die Ruten auszulegen.

    Nachdem wir damit fertig waren, gab es ein zünftiges Essen und ein kühles Bier. Als Angelplatz hatte Frank ein ausgedehntes Plateau ausgesucht, an dessen Rand wir die Ruten auf zwei bis vier Meter Tiefe ablegten. Neben den Karpfenruten hatten wir auch zwei Wurmruten im Wasser. Als kräftiger Regen einsetzte, zogen wir uns in die Schlafsäcke zurück und wurden leider bis zum Morgen auch nicht mehr durch Fische gestört.

    Im ersten Morgengrauen zauberte uns Andi erst einmal ein tolles Frühstück. Als ich ihn fragte, ob er gern kochen würde, antwortete er: „Ja, wir arbeiten beide in der Uni-Mensa in Halle.“ Das erklärte mir die gut organisierte Planung unserer Verpflegung. Für Frank, der beim Angeln vermutlich drei Tage mit einer Dose Frühstücksfleisch auskommt, ist das vielleicht nicht so wichtig, aber für mich gehört das zur Lebensqualität.

    In der Nacht hatte sich lediglich eine kleine Schleie an die Wurmrute verirrt. Bei einer Spinnangeltour informierte mich Frank ausführlicher über das Gewässer. Dort gibt es ausgeprägte Flachwasserbereiche mit viel Kraut und Bäumen unter Wasser. Ein paar aufgeschüttete Inseln geben dem See einen noch beschaulicheren Charakter.

    Insbesondere von guten Frühjahrsfängen schwärmte Frank. „Hecht und Barsch gehen richtig gut“, sagte er mir. „Mein größter Hecht hatte beachtliche 115 Zentimeter bei 12,5 Kilogramm.“ Fische über 120 Zentimetern wurden schon öfters gefangen, erklärte er weiter. Leider gibt es hier auch noch Probleme mit dem Salzgehalt, insbesondere in den tieferen Wasserschichten. Das bekommt anscheinend den Karpfen nicht so gut, die meist nur 15 bis 17 Pfund schwer sind und nur selten an die 30 Pfund heranreichen. Die Fische haben einfach Probleme, genug Nahrung zu finden.

    „Dann gefallen ihnen bestimmt unsere leckeren Boilies“, erwiderte ich daraufhin. „Hoffen wir das Beste“, gab Frank mir zu verstehen und steuerte das Boot in Richtung Insel. Hier roch es regelrecht nach Hecht, und so wunderte es mich nicht, als wir nach kurzer Zeit den ersten Biss hatten. Der erste Fisch ging jedoch an unsere Nachbarboot. Hier drillte Grit einen kleinen Esox, und Andi half seiner Frau bei der Landung. Die beiden Norwegenfans hatten ihr Boot „Breiflab“ (Seeteufel) genannt. Also eins zu null für den Teufel.

    Kurze Zeit später legte Frank mit einem Storm Wild Eye Kickin’ Shad nach. Zwar auch ein Fisch von der eher halbstarken Fraktion, aber immerhin schon einmal Hecht Nummer zwei. Wir verließen nach einem weiteren Fehlbiss den Flachwasserbereich und fuhren in Richtung Südostufer.

    Mit 75er Esox: Da freuen sich Frank und Grit zu recht. Bild. M. Fuhrmann

    Hier befinden sich ein Steg und ein Badestrand, der aufgrund der herbstlichen Witterung aber schon verwaist war. Unsere Bemühungen, einen größeren Fisch zu fangen, wurden nicht belohnt, und so ging es zurück zum Basiscamp. Nach einer kurzen Mittagspause ging es erneut los. Steffen Müller aus Merseburg, der inzwischen zu uns gestoßen war, sowie Frank und Grit waren recht erfolgreich. Steffen fing einen 84-Zentimeter-Hecht auf einen Salmo Slider, der sich leider kurz vor dem Fotografieren spektakulär verabschiedete. Grit hatte erneut Petri Heil in Form eines 75er-Esox, den sie stolz in die Kamera hielt. Somit hatten wir trotz der schwierigen Bedingungen einige ordentliche Raubfische gefangen. Die großen Barsche, die hier schon bis zum Gewicht von drei Pfund überlistet wurden, gingen allerdings nicht an die Köder. Aber schließlich kann man nicht jeden Tag einen 40-plus- Barsch fangen. Aber vielleicht jeden zweiten? Am späten Nachmittag fuhr ich mit Andi zu einem Steg bei der Ortschaft Burgliebenau, um dort ein paar Köderfische für unseren Aalansitz zu stippen.

    Nach anfänglichen Problemen fingen wir ein paar Rotaugen, und wir schafften es gerade noch, vor dem nächsten Regenguss ins Trockene zu kommen. Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, legten wir die Ruten erneut auf dem Plateau am Futterplatz ab, unmittelbar vor einer unter Wasser stehenden Baumreihe. Am liebsten hätten wir die Ruten zwischen die Bäume gelegt, denn dort hatten wir Karpfen beobachtet. Aber das fiel aufgrund der Waidgerechtheit aus, denn die Gefahr von Abrissen war einfach zu groß.

    So mussten wir hoffen, dass sich die Fische aus der Deckung wagten und unsere leckeren Köder schmecken ließen. Leider machte das aber keiner der Rüssler, und auch die Aale hatten keinen Hunger. Es gab zwar am späten Abend Aktivität am Futterplatz, diese wich aber schnell der absoluten Stille in der Nacht. So verstrich auch die nächste Nacht ohne Biss. Dafür war die Versorgung durch Andi und Grit perfekt, und wir starteten ausgeschlafen in den neuen Tag.

     

    Kurz & knapp

    Fangaussichten: Gutes Raubfischgewässer im Frühjahr. Die Erfolgschancen vom Boot aus sind größer. Zum Karpfenansitz unbedingt etwas mehr Zeit einplanen.

    Schwierigkeitsgrad: Beim Spinnfischen auf Hecht und Barsch sind mittlere Fische gut zu fangen. Kapitale Räuber brauchen etwas mehr Ausdauer.

    Naturerlebnis: Sehr schön gelegenes Gewässer mit Inseln, die das Bild auflockern.

    Empfohlene Methode für einen Kurzbesuch: Spinnfischen vom Boot oder Ufer. Karpfenansitz mit Weißfisch- und Aaloption.

    Gewässercheck

    Mindestmaße/Schonzeiten: Aal 45/-, Hecht 50/15.02.-30.04., Karpfen 35/-, Schleie 25/-, Wels 70/15.02.-30.06., Zander 50/15.02.-31.05.

    Lizenzen: Tageskarte 10 €, 2-Tageskarte mit Nachtangeln 15 €, Wochenkarte 30 €. Erhältlich bei Internationale Angelgeräte Tetzlaff, Zeppelinstraße 9, 06130 Halle/Saale, Tel. 0345/9773404 und Hansastraße 9a, 06118 Halle/Saale, Tel. 0345/5226753, www.internationale-angelgeraete.de

    Bestimmungen: Bootsangeln ist mit E-Motor und Echolot erlaubt. Es darf aber nur mit einer Rute pro Angler geschleppt werden. Parken nur auf ausgeschilderten Parkplätzen. Für durch Schranken gesperrte Wege gibt es eine Sondergenehmigung. Die damit verbundenen Auflagen sind unbedingt einzuhalten.

    Informationen: Internationale Angelgeräte Tetzlaff (s. o.), Hallescher Anglerverein e. V. , Mansfelder Straße 33, 06108 Halle/Saale, Tel. 0345/20369523, www.hallescheranglerverein.de, Angelshop GUK, Hauptstr. 44, 06679 Hohenmölsen OT Werschen, Tel. 034443/629258, www.angelshopguk.de, Angelsachse, Merseburger Chaussee 5a, 04435 Schkeuditz/Ortsteil Dölzig, Tel. 034205/ 18502, www.angelsachse.de

    Unterkunft: Touristinformation Merseburg, Burgstraße 5, 06217 Merseburg, Tel. 03461/214170, www.merseburg.de

ANZEIGE
Abo Fisch&Fang