Die Glasaale sind etwa 6 bis 8 Zentimeter lang und 0,3 Gramm schwer. Bilder: LAVB |
Seit vielen Jahren besetzt der Landesanglerverband Brandenburg e.V. (LAVB) seine Gewässer mit Aalen. Ziel des Besatzes ist die nachhaltige Förderung des Aalbestandes.
Eine natürliche Zuwanderung des Aals aus dem Meer in die Binnengewässer hat sich, aufgrund der zahlreichen Querverbauungen der Flüsse in den letzten Jahrzehnten, leider sehr negativ entwickelt. Um den Aal in unseren Gewässern erhalten zu können, muss etwas getan werden.
Am 9. März 2017 wurden im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Pilotprojekts „Erhöhung des Laicherbestandes beim europäischen Aal“ 485 Kilogramm Glasaale, das entspricht etwa 1,61 Millionen Stück mit einer durchschnittlichen Fischmasse von 0,3 Gramm und einer Länge von sechs bis acht Zentimetern im Einzugsgebiet der Elbe – im Land Brandenburg die Flusssysteme Havel, Dahme, Spree – vom Landesanglerverband besetzt.
Zudem wurden am 16. März 2017 noch einmal 310 Kilogramm Glasaale, was einer Stückzahl von etwa einer Million Tieren entspricht, finanziert durch Mittel aus der Fischereiabgabe des Landes Brandenburg, in Verbandsgewässer entlassen. Bei diesen Aalen hatten Vertreter des Landesanglerverbandes Brandenburg die Möglichkeit, beim Abfischen der jungen Aale an der Atlantikküste Frankreichs im Einzugsgebiet der Loire vor Ort dabei zu sein.
Glaasaale sind drei Jahre unterwegs
Der Aal pflanzt sich im Atlantik, in der sogenannten Sargassosee vor Mittelamerika fort, überquert dann den Atlantik Richtung der europäischen Küsten und lebt schließlich als ausgewachsener Aal (Blankaal) in den Flusssystemen Europas, um sich dann zur Fortpflanzung wieder auf die Reise über den Atlantik in sein Laichgebiet zurückzubegeben. Die jungen Aale, die im Frühjahr an den Atlantikküsten ankommen, sind durchsichtig, daher auch ihr Name, und dann bereits seit drei Jahren unterwegs.
Insgesamt werden vom Landesanglerverband Brandenburg e.V. jährlich ca. 15.000 Hektar Gewässerfläche mit Aalen besetzt. Seit 2010 wurden schon über 10 Millionen Aale in die Gewässer eingebracht. Das Pilotprojekt wird vom Institut für Binnenfischerei e.V. (IfB) Potsdam-Sacrow wissenschaftlich begleitet.
Da die ausgewählten Gewässer sehr geeignete Lebensräume für Aale darstellen, besteht die Hoffnung, durch den Besatz mittelfristig die Anzahl der abwandernden laichreifen Blankaale zu erhöhen. Sollten sie ihr Laichgebiet in der Sargassosee erreichen, könnte n sie für zusätzliche Nachkommenschaft sorgen, was dann wieder zu einer vermehrten Zuwanderung von Glasaalen an den europäischen Küsten führen würde.
Damit leisten die im Landesanglerverband Brandenburg organisierten Angler einen wichtigen Teil zur Erhaltung der Aalbestände im Land Brandenburg.
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