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Wo der Rhein zum Waal wird


Bei Nijmegen in den Niederlanden heißt der Rhein nicht mehr Rhein, sondern Waal. Der Flusslauf hier ist geprägt von Buhnen – ideale Lebensräume für eine Vielzahl an Fried- und Raubfischen. Aber auch in der starken Strömung stehen dicke Brocken – Barben zum Beispiel.

Von Dieter Schröder

Unsere niederländischen Nachbarn sind begeisterte Stipper, fischen leidenschaftlich gern mit langen Kopfruten auf Rotaugen, Rotfedern und Brassen. Gute Angelplätze befinden sich stets an der vorderen Kante der Buhne zum Strom hin, dort, wo sich das erste ruhige Wasser bildet.

Je nach Pegelstand und Angelplatz werden Posen mit einer Tragkraft von acht bis zwölf Gramm benötigt. Oft lohnt sich auch das Tunken, vor allem auf starke Brassen. Entsprechend schwer muß das Futter gewählt werden. Neben der Strömung sorgen die großen Schiffe für zusätzlichen Sog am Gewässergrund. Köder sind in aller Regel Maden oder Pinkis.

Neben den erwähnten Arten leben im Waal auch sehr große Alande. Sie sind starke Kämpfer an der Stippe. Wer Döbel und Schleie erbeuten will, muß schon Glück haben. Beide Arten sind in diesem Revier eher selten.

Aber nicht nur die Kopfrute bringt Erfolg. Auch mit der Bolognese-Methode sowie mit Feeder- oder Winkelpickerruten lassen sich die Weißfische landen. Wer es auf einen der 20pfündigen Karpfen abgesehen hat, muß mit starkem Gerät anrücken, um den Moosrücken nach einem Biss sicher zu landen.

Natürlich gibt es auch Raubfische. Diese stehen ebenfalls in den Buhnen, wo sie gezielt beangelt werden. Zander erreichen Gewichte bis etwa 20 Pfund und lassen sich am ehesten mit toten Köderfischen, Twistern sowie Gummifischen fangen. In zweistelligen Gewichten ist ebenfalls der Hecht vertreten. Auch er wird mit Kunstködern in den Buhnen verführt. Als weiterer Räuber kommt der Barsch vor. Seine Maximalgewichte liegen bei etwa drei Pfund.

Wer im Sommer auf Aale spekuliert, sollte unbedingt schwere Bleie einpacken, damit der Köder nicht ständig vom Sog der Schiffe ans Ufer gedrückt wird. 50 Gramm in den Buhnen und 100 Gramm an der Stromkante in Form von Teller- oder Sargbleien sind ratsam. Die Angeltiefen in der Waal liegen – je nach Wasserstand – zwischen zwei und fünf Metern.

Info

Fischarten Mindestmaß cm/Schonzeit: Hecht (45/1.3.-1.7.) Zander (42/1.4. bis letzten Freitag im Mai) Barsch (22/1.4. bis letzten Freitag im Mai) Aal (28/keine) Karpfen (30/1.3.-30.6.) Schleie (25/keine) Barbe (30/1.4.-1.6.) Döbel (30/1.4.-1.6.) Aland (30/1.4.-1.6.) Brassen Rotauge Rotfeder (15/keine).

Erlaubnisscheine: In den Niederlanden ist die Sportvisakte in jedem Postamt die Grote Vergunning in Angelgeschäften erhältlich. In Deutschland erhalten Sie die Erlaubnisscheine bei Angelsport Moritz, Zum Gewerbepark 4, 44532 Lünen-Gahmen, Tel. 02306/41496.

Gebühren: Sportvisakte zirka 15 DM, Grote Vergunning inklusive Sportvisakte zirka 50 DM für ein Kalenderjahr. Zum Stippangeln mit einer Rute und Ködern die kleiner sind als 25 Zentimeter genügt die Sportvisakte. Für zwei Ruten und andere Köder ist es nötig die Grote Vergunning inklusive Sportvisakte zu lösen.

Gesetzliche Bestimmungen: In der Zeit vom 1.6. bis zum 31.8. darf auch nachts geangelt werden. Die Fischwaid auf Raubfische ist generell vom 1.4. bis zum letzten Freitag im Mai untersagt.

Lage: In der niederländischen Provinz Gelderland zirka 20 Kilometer hinter der deutschen Grenze westlich von Emmerich. Über die A3 oder die A57 zu erreichen.

Informationen: Niederländisches Büro für Tourismus NBT, Postfach 270580, 50511 Köln, Tel. 0221/9257127, Fax 0221/92571737.

(Stand 1998)

Foto: Verfasser

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