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Ungewöhnlicher Koppenblinker von DAM

DAM-Koppe mit ungewöhnlichem "Teddybär-Auge". Der Koppenblinker wurde zusätzlich mit Klarlack zum Korrosionsschutz überzogen. Bilder: Sören Fietz

Heute stellt Sören Fietz in seiner Serie „DAM-Spezialitäten“ einen besonders hübsche DAM-Koppe mit sehr ungewöhnlichem Auge vor. Er schrieb uns dazu:

„Moin Sammler, in einer weiteren Folge der Serie DAM-Spezialitäten möchte ich heute einen außergewöhnlichen Augenspinner vorstellen. Er kommt aus dem Großraum Wien und könnte dort vielleicht von einem Händler so modifiziert worden sein – bekannt sind solche Verschönerungen von Schrader aus Köln. Auffällig ist jedoch die intensiv reflektierende galvanische Beschichtung des Köders, es könnte eine Vernickelung sein. Sonst sind Exemplare dieses Modells zumeist entweder aus nicht galvanisiertem und teils bemaltem Blech oder aber versilbert, sodass im Laufe der Zeit eine mehr oder weniger starke Oxidation auftritt. Da das Dekor eindeutig von der DAM ist, muss die galvanische Behandlung bereits im Werk erfolgt sein.

Abschließend ist der Augenspinner zaponiert worden, der Lack ist gelb geworden – das Verwenden von Zaponlack ist ebenfalls von Schrader aus Köln bekannt, jedoch kommt die Gelbfärbung beim Augenspinner häufiger vor, sodass der Korrosionsschutz ebenfalls im Werk aufgetragen worden sein könnte. Das Glasauge auf der Außenseite erinnert stark an Plate, das Glasauge auf der Innenseite ist ganz anders. Wie hat man diese Augen bloß montiert? Eine Befestigung mit Draht, wie bei Plate, ist hier nicht möglich. Eine Krappenfassung ist ebenso auszuschließen. Gruß Sören“

Hallo Sören, wirklich ein extrem interessanter Koppenblinker von DAM! Solche Taxidermie-Augen (auch Vogelaugen oder Puppenaugen genannt), wie sie für kleine Teddybären oder vielleicht auch ausgestopfte Vögel verwendet wurden, finden sich hin und wieder auch bei Plate-Koppen oder auch bei den Koppen von Schrader (siehe Fotos unten). Sie bestanden offenbar aus zwei Hälften, die wie ein Druckknopf zusammengedrück werden konnten. Wie Du bereits erwähnt hast, sind Schrader-Koppen ebenfalls mit diesem vergilbten Klarlack überzogen. Durch das Einbrennen der Emaille-Schicht und der Glasaugen neigten die Koppenblinker von Plate und Schrader zur Korrosion, das sollte wohl mit dem Zaponlack verhindert werden. Wirklich eine interssante Fährte, auf die Du da gestoßen bist! Gruß Thomas

Link-Tipp: DAM-Spezialitäten: Effzett-Spinner 1639

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

DAM-Koppenblinker
Die Innenseite der DAM-Koppe.
Das Teddybär-Auge in der Vergrößerung.
Zum Vergleich: Weitere DAM-Koppenblinker mit einem eingeschmolzenem Kunststoffauge, manche Versionen besitzen auch nur einen eingestanzten Augenpunkt. Bilder: Th. Kalweit
Schrader-Koppe mit einem sehr ähnlichen Taxidermie-Auge.
Links Plate-Koppen mit Taxidermie-Augen. Rechts Versionen mit aufgemalten Augen aus Leuchtfarbe.
Plate-Katalog aus der Mitte der 1950er Jahre. Hier sind noch erhabene Glasaugen zu erkennen.

Anmerkung vom 2. Januar 2024:

Gerhard Dee schrieb per Mail: „Hallo Thomas, das ungewöhnliche Glasauge von Sörens DAM-Koppenblinker erinnert schon sehr an die Augen des SOL-Augenblinkers, den Hendrik Olliges in seinem Buch auf Seite 75 vorgestellt hat. Herzliche Grüße, Gerhard“

Diese Sol-Augenblinker wurden mit etwas größeren Augen vom gleichen Hersteller produziert.
Auf der Innenseite der Köder ist die Ähnlichkeit noch deutlicher.
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