Damit Ihnen beim Ansitz zur kalten Jahreszeit warm vom Drillen wird, verrät Thomas Kalweit seine Erfolgsmontage.
Vom Ufer aus ansitzen
Mitten im Winter stehen die Zander oft tief, vor allem die kleineren Exemplare sammeln sich in Bereichen, die deutlich unter der 10-Meter-Marke liegen können. Diese Zielfische lassen sich nur durch ein Eisloch oder vom Boot aus effektiv beangeln. Im späten Winter, wenn im Februar und März die Tage bereits länger werden, ziehen aber vor allem die großen Zander schon in die Richtung der Laichplätze und können dann für die Jahreszeit ungewöhnlich flach gefangen werden. Jetzt schlägt die Stunde der Uferangler!
Mit leichtem Grundgeschirr lohnt sich ein Ansitz mit totem Köderfisch. Dafür favorisiere ich zwei leichte Karpfenruten mit einer Testkurve von 2 bis 2 ½ lb. Auf die Rollen habe ich 0,25er bis 0,28er monofile Schnur gespult.
Beim Zanderansitz im Winter muss die Bissanzeige so fein wie möglich sein. Kaum ein Stachelritter zieht bei kaltem Wasser mit dem Köderfisch über den Freilauf einer Rolle ab. Hier muss der Bügel immer offen sein und nach dem Biss widerstandslos Schnur freigeben. Gut ist die Kombination eines elektronischen Bissanzeigers (zum Beispiel Fox Micron, Optonic), der auf den vorderen Rutenhalter aufgeschraubt wird, mit einem leichten Einhängebissanzeiger (zum Beispiel Gardner Nano Bug Indicator). Damit die Schnur nicht von der offenen Rolle läuft, wird sie ganz leicht in einen Run Clip oder in einen Haushaltsgummi eingeklemmt, den man über das Handteil gezogen hat.
Sind die Bisse sehr vorsichtig, dann lieber kleinere Köfis verwenden und bei der kleinsten Bewegung sofort anschlagen!
Abschließend noch einige grundsätzliche Tipps für den winterlichen Uferansitz auf Zander:
■ Es lohnt sich immer, auch im Winter, einige Stunden in die Dunkelheit hinein zu fischen. Vor allem bei sehr sonnigen Hochdruckphasen werden die Fische oft erst abends aktiv.
■ Auch beim Zanderangeln immer ein Stahlvorfach einsetzen, modernes 7×7-Material ist oft weicher und feiner als monofile Schnur (beim Eisangeln mögen andere Gesetze gelten, und schließlich wächst beim ufernahen Ansitz die „Hechtgefahr“!).
■ Beim Zanderangeln steche und schneide ich den Köderfisch ein, damit sich seine Düfte verbreiten können, auch trenne ich gerne den Kopf ab oder verwende nur einen halben Köderfisch.
■ Wichtig ist, den Köfi oft zu wechseln, damit immer frische Säfte im Wasser austreten können.
■ Zander bevorzugen Süßwasserfische als Köderfisch, nur ganz selten lassen sie sich mit einem Meeresfisch wie Hering oder Makrele überlisten. Einzige Ausnahme ist der Stint!
■ Frisch gefangene, tote Köderfische funktionieren oft besser als eingefrorene. Gut fangen kleine Rotaugen bis zwölf Zentimeter Länge. Oft stehen Zander auch auf Mini-Barsche oder noch besser Kaulbarsche, das ist aber gewässerabhängig. Fischt man in Flüssen mit Grundelplage, fällt die Köderfischwahl entsprechend leicht.
Thomas Kalweit