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Gmundner Traun/Österreich


Fliegenfischer mit Äsche
Prächtige Äsche aus der Gmundner Traun.
Ein absolutes Traum-Gewässer für Fliegen-Fischer: die idyllische Gmundner Traun.

Ein Fluss zum Träumen – sie zählt zu den traditionsreichsten Angel-Flüssen Europas: die Gmundner Traun in Oberösterreich. Untrennbar verbunden mit diesem wunderschönen, idyllischen Fliegenfischer-Gewässer sind Namen wie Hans Gebetsroither und Charles Ritz.

Von Wolfgang Hauer

Bereits beim ersten Anblick bin ich von der Gmundner Traun tief beeindruckt. Mit einer Breite von teilweise über 80 Metern ist sie genau das, was ich mir unter einem Traumfluss zum Fliegenfischen vorstelle: Breite, schnelle Rauschen und seichte Rieselstrecken, in denen starke Regenbogenforellen auf Beute lauern, sind in dem rund 15 Kilometer langen Revier, das ich befischen darf, ebenso vorhanden wie ruhige, tiefe Züge mit riesigen Barben.

Ständig wechselnde Strömungsverhältnisse machen die Fliegenfischerei an diesem Fluss zu einer ungemein spannenden Sache. Auch die Stau-Bereiche haben ihre Reize. Dort kann man mit dem Streamer durchaus einen kapitalen Hecht erbeuten.

In weiten Bereichen des Flusses dominiert die Regenbogenforelle – prächtige Fische, die gern auf die Trockne steigen. Der Drill eines kampfstarken Exemplars in der Gmundner Traun hebt den Adrenalinspiegel gewaltig, denn selbst bei Niedrigwasser hat der Fluss noch eine mächtige Strömung, und die Salmoniden wissen die Urkraft des Wassers zu nutzen. Aus diesem Grund sollten sich unter der Flugleine mindestens 50 bis 80 Meter Backing befinden. Forellen in Gewichten bis etwa zehn Pfund wurden bereits des öfteren gefangen.

Ein absoluter Hot Spot ist das Wehr bei Steyrermühl. Im riesigen Pool unterhalb der alten Holzwehranlage – dem sogenannten Schlackentümpfel – sieht man mit der Polbrille neben starken Forellen auch große Äschen in Längen von zum Teil über 50 Zentimetern. Dicke Döbel und Hechte stehen oft nur wenige Meter vom Fischer entfernt.

Schwärme von großen Barben

Anglerisch ebenso reizvoll ist der ruhige Bereich oberhalb des breiten Wehrkammes. In dem tiefen Gumpen dort kann man ab August Schwärme von großen Barben beobachten. Und wer genau hinsieht entdeckt auch die prächtigen Flussbarsche. Einen hervorragenden Überblick über das ganze Geschehen im Gewässer hat man von der alten Wehrbrücke aus. Flussabwärts befindet sich ein ruhiger tiefer Zug der einige hundert Meter lang ist und bis zum sogenannten Kohlwehr führt. Dieser Bereich wird aus gutem Grund „Ewigsteiger“ genannt. Allerdings hat man kaum Platz für großartige Rückwürfe. Rollwürfe oder der Switchcast sind hier die zielführende Taktik.

Weil das Wehr bei Steyrermühl ein so herrliches Fleckchen ist wird dort natürlich gern gefischt. Bevor man sich mitten ins Geschehen stürzt sollte man es zuerst mit der Trockenfliege unter der Straßenbrücke auf der linken Seite versuchen. Dort befindet sich ein Kehrwasserbereich in dem immer gute Fische steigen. Außerdem und ganz im Vertrauen – dort ist ein kapitaler Hecht zu Hause.

Um mit der Trockenfliege schöne Angelstunden zu verbringen bieten sich an der Gmundner Traun zahllose idyllische Stellen an. Eine der schönsten ist sicherlich die Radlmühle die aber nur durch einen kurzen Fußmarsch zu erreichen ist weshalb weniger Fischer als am Steyrermühler Wehr anzutreffen sind.

Kilometerweit wechseln schnelle Strömungen mit ruhigen Passagen: ideale Bedingungen also.Noch einen Vorteil hat die Radlmühle: Ist der Hauptfluss bei hohem Wasserstand schwierig zu befischen bieten sich innerhalb der Inseln in einem Nebenarm der Traun und in einem kleinen Fluss immer noch Angelmöglichkeiten mit der Trockenfliege.

Schwere Forellen starke Hechte

Ein weiterer aussichtsreicher Platz ist die Danzermühle. Wer oberhalb dieses Wehres den schmalen rechtsseitigen Uferpfad entlangpirscht wird kapitale Forellen den einen oder anderen Hecht und ganze Schwärme von riesigen Brassen ausmachen.

Die Gmundner Traun ist ein Ausläufer des Traunsees was die Fischartenvielfalt – Bach- Regenbogen- und Seeforelle, Äsche, Barbe, Döbel, Hecht, Flussbarsch, Brassen – erklärt. Die kapitalen Forellen überliste ich mit einem Trick: Ich suche mir ein aussichtsreiches Plätzchen mache es mir dort halbwegs gemütlich binde eine nicht zu kleine Nymphe ans Vorfach und lege diese so auf Grund dass ich ständigen Sichtkontakt habe. Wenn dann ein großer Fisch am Ufer nach Nahrung sucht zupfe ich die Nymphe wie einen Emerger vorsichtig vom Grund weg nach oben.

Wenn es auch nicht die hohe Schule des Fliegenfischens ist so hat diese Methode doch zweifellos ihren Reiz. Perfekte Würfe in diesem Bereich sind ohnehin nicht möglich da die Äste mächtiger Buchen weit über das Wasser ragen.

Ein ausgesprochenes Schmankerl ist ebenfalls der Gumpen unterhalb des Danzermühl-Wehres. Am linksseitigen Ufer ist der von Konglomeratfelsen und tiefen Löchern geprägte Platz problemlos erreichbar. Ausgefuchste Fischer beobachten den Bereich bereits beim Abstieg zum Wasser. Dafür sollte man sich wirklich Zeit nehmen denn oft dauert es eine Weile bis man die Kapitalen – überwiegend Bachforellen aber auch einige starke Hechte und Barben – zwischen den Felsen erkennt. Eine Polbrille ist dabei unverzichtbar.

Wer einen guten Fisch ausgemacht hat sollte sich die Position genau merken und die Stelle dann anwerfen. Unten am Wasser sieht man zwar immer Fische den bewussten großen den man zuvor entdeckt hat jedoch meist nicht mehr. Vorsichtiges Anpirschen ist Pflicht denn obwohl das Wasser im Gumpen teilweise sehr tief ist sind die Fische recht scheu.

Aber Achtung: Durch eine automatische Steuerung können sich die Wehrfelder oberhalb des besagten Bereichs jederzeit öffnen. Wer dann im Flussbett steht sollte dieses schnell verlassen. Auf den Uferfelsen direkt am Wasser fischt man dagegen gefahrlos.

Natürlich gibt es viele weitere schöne und erfolgversprechende Plätze an der Gmundner Traun. Sie alle hier aufzuzählen würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen.An den vielbefischten Stellen – das zu guter Letzt – sind die Flossenträger zwar sehr vorsichtig experimentierfreudige Angler jedoch werden sicherlich auch hier ihre Fische fangen.

Info

Rudi Heger, Hauptstr. 4, D-83313 Siegsdorf, Tel. 08662/7079 Fax 08662/2711. Die Firma Rudi Heger GmbH ist seit 1997 Bewirtschafter der Gmundner Traun und verschickt nach Anforderung eine Farbbroschüre mit sämtlichen Informationen zum Fischen in der Gmundner Traun.

Hier das Wichtigste:

Fischarten:

Bach-, Regenbogen- und Seeforelle, Äsche, Barbe, Döbel, Hecht, Flussbarsch, Brassen.

Fliegen:

Am besten ist es, wenn Sie sich bei Rudi Heger für 1750 DM die Broschüre „Die Insekten der Gmundner Traun“ bestellen – eine hervorragende Hilfestellung für die Wahl der richtigen Fliegen.

Ausrüstung:

Ruten der Klassen 5 bis 7 sind ausreichend. Für die Hechtfischerei sollte man eine kräftige Streamerrute mitbringen. Entsprechende Vorfächer nicht vergessen. Sicher kann man auch mit Watstiefeln fischen, besser jedoch ist eine Wathose.

Unterkunft:

Gasthof Waldesruh, Aupointen 11, A-4662 Steyrermühl, Tel. ab Deutschland 0043/7613/3143 Fax 0043/7613/31434; Gasthof Wirt am Bach, Am Bach 13, A-4664 Oberweis, Tel. 0043/7612/74503 Fax 0043/7612/7450324.

Anreise:

Autobahn A1 Salzburg-Linz, Abfahrt Steyrermühl. Bundesstraße 144 flussaufwärts Richtung Gmunden.

Angelkarten:

Tag 120 DM, drei Tage 275 DM, Woche 480 DM. Erhältlich bei Rudi Heger und im Gasthof Waldesruh.

Bestimmungen:

An Bach-, Regenbogen- und Seeforellen darf pro Tag insgesamt ein Fisch entnommen werden. Die Verwendung von widerhakenlosen Fliegen ist Pflicht. Das Vorfach muss mindestens 0,14 Millimeter stark sein, die Äschen sind ganzjährig geschont.

Foto: Verfasser

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