Der ESPO Rotor

Die erste Version des Espo-Rotor: Bleikörper mit Flachdrahtspirale. Bei der Nachfolgeversion wurde der Köder leichter und erhielt am unteren Ende zwei Flossen.

Sören Fietz stellt heute einen besonders markanten Kunstköder aus den 1960er Jahren vor:

„Moin Sammler, manches Mal ist es merkwürdig: Da sieht man ein seltenes Ködermodell, in diesem Fall den Rotor von Spohn, viele Jahre gar nicht und dann innerhalb von vier Tagen gleich zweimal. Dieser ESPO Rotor ist die ältere Modellvariante ohne Flügel vor dem Drilling, inklusive der Kennzeichnung mit DGM. Gottlob Spohn beantragte im Juli 1963 die Eintragung in die Rolle der Gebrauchsmuster, die dann im November 1963 bewilligt wurde. Dieser Köder ist trotz seiner geringen Bekanntheit meines Erachtens einer der letzten ikonischen Kunstköder deutscher Angelgerätehersteller und ein grandioses Sammlerstück. Gruß Sören“

Hallo Sören, wirklich ein absoluter Hingucker, und sehr selten noch dazu. Auch Volker Lorenz erwähnt in seinem Espo-Buch, dass dieser Köder nur in ganz kleiner Auflage produziert wurde. Der Köder war offenbar zum horizontalen Spinnfischen gedacht, aber vor allem ursprünglich auch als eine Art schwerer Zocker zum Heben und Senken vom Boot aus. Die erste Version von 1963 hatte ja nur die Spirale aus Flachdraht, wenig später wurde dann von Espo nachgebessert, der Köder wurde leichter und bekam zwei zusätzliche Devon-Flossen ans Hinterteil. Beide Versionen sind so selten, dass ich noch nie eine besessen oder im freien Handel gesehen habe. Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

DGM steht für Deutsches Gebrauchsmuster.
DGM steht für Deutsches Gebrauchsmuster.

Anmerkung vom 9. Juli 2024:

Gerhard Dee ergänzte per Mail: „Hallo Thomas, hier ist noch eine weitere ROTOR-Variante. Bei ihr ist das ursprünglich silbern gefärbte Blei deutlich kürzer als bei Sörens Exemplar. Die Spirale ist fast genau so lang wie der zentrale Körper. Eine Beschriftung ist nicht (mehr?) zu erkennen. Es liegt keine spätere Kürzung des Körpers vor, die Haken-Öse ist fest ins hinten leicht ausgehöhlte Blei eingegossen und müsste bei einer nachträglichen Kürzung viel weiter herausstehen. Beste Grüße, Gerhard“

Bei diesem Espo Rotor fällt der Bleikörper deutlich kürzer aus. Ein Prototyp? Oder wurde der schwere Körper vom Angler gekürzt? Dagegen spricht ganz klar, dass der Bleikörper am unteren Ende deutlich konisch zuläuft.

Ergänzung vom 11. Juli 2024:

Sören Fietz ergänzt: „Übrigens gab es den Rotor in drei Größen (20, 30, 35mm, siehe: Olliges 2021, S. 208), das erklärt eventuell auch Gerhards kürzeres Exemplar.“

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