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Wobbler-Schmuckstück

In dieser passenden Hochsicherheits-Verpackung wurde das Wobbler-Schmuckstück verschickt.

Sören Fietz schickt uns Fotos von einem hübschen alten Wobbler. Handelt es sich um einen alten Eigenbau oder um die Kleinserie eines lokalen Produzenten?

Er schrieb uns: „Moin Sammler, gestern wurde mir ein Schmuckstück zugesendet, das ich überhaupt nicht zuordnen kann. Der Wobbler war besonders passend verpackt – danke an den Verkäufer! Ich habe einen Teil der Oxidschicht auf der Tauschschaufel vorsichtig mit einem Wattestäbchen entfernt, in der Hoffnung, dort eine Punze zu entdecken. Nach eingehender Betrachtung, v. a. des Zuschnittes der zwei Holzkörper sowie der dazwischenliegenden metallenen Verbindung, vermute ich das Werk eines sehr begabten Handwerkers oder eventuell auch eine Kleinserienproduktion eines Angelgerätehändlers. Das Stück stammt aus einer Kleinstadt direkt am Rhein, südlich von Koblenz. Es wurden hier im Blog ja bereits ähnlich unbekannte Wobbler bzw. UFOs, die vermutlich aus Deutschland stammen, präsentiert. Entgegen meiner sonstigen Vorliebe, möglichst nur sehr gut erhaltene Kunstköder zu sammeln, ist der Zustand in diesem Fall wahrlich nachrangig. Ob der Fleck am Bauch ursprünglich so aufgetragen wurde oder eine nachträgliche Verschmutzung ist, kann ich leider nicht einschätzen. Hat ein anderer Sammler eine Idee zur Herkunft meines Köders? Gruß Sören“

Hallo Sören, wirklich ein sehr interessantes Stück! Die Montage mit den beiden seitlichen Drillingen und die Zweiteilung erinnert sehr an den Baby-Wobbler von DAM, denn es von den 1930ern bis weit in die Nachkriegszeit gegeben hat. Dieser Köder hat da sicherlich Pate gestanden. Die orange Bemalung mit den weißen Tupfen lässt mich ein bisschen an den Carmen-Spinner (rot mit schwarzen Tupfen) denken. Vielleicht hat der Erbauer mit diesem Dekor auf dem Blechköder gut gefangen und es auf einen Wobbler übertragen. Rot und schwarz besaß er vielleicht nicht, nur orange und weiße Farbdosen. Der rote Kehlfleck könnte durch aus original und so gedacht gewesen sein. Zum Hersteller kann ich leider nichts sagen, ambitionierter Eigenbau ist sicher möglich. Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Alter Wobbler
Mit seinen beiden seitlichen Drillingen erinnert der Köder an den Baby-Wobbler von DAM. Der dunkle Kehlfleck scheint bewusst aufgebracht worden zu sein.
Der Zustand der Drillinge und das Krakelee im Lack sprechen für ein höheres Alter des Köders.
Ungewöhnliches Tupfenmuster. Wer kennt Köder mit diesem Dekor?
Die Öse wurde verlötet. Ein Drilling ist bereits bis auf einen einzelnen Haken heruntergerostet.
Der Baby-Wobbler von DAM besaß in den kleineren Größen ebenfalls zwei seitliche Drillinge. Aus: DAM-Katalog 1933
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