Ein Freund fragte mich vergangenes Jahr, ob ich nicht mal Lust hätte auf Thunfisch in Kroatien zu fischen. Da ich prinzipiell zu jeder neuen Herausforderung bereit bin, war auch schnell ein Termin gefunden.
Er beschäftigt sich mit diesem Thema schon länger und hatte auch schon einige Trips unternommen. Entsprechendes Tackle hatte er auch, wovon er mir welches zur Verfügung gestellt hat. Wir wollten die Tunas in Oberflächennähe fangen, heißt quasi auf Sicht anwerfen und sie mit Blinkern und Wobblern überlisten. Die Location war schnell klar, das Boot stellte er, ich in mein Auto und schon waren wir auf der Autobahn in Richtung Kroatien zur Insel Krk unterwegs. Aus vorherigen Trips hatte er Kontakt zu einem ortsansässigen Guide, über den wir auch eine Ferienwohnung bezogen. Zudem organisierte er uns beim Hafenmeister einen Liegeplatz für das Boot.
Eins vorweg die Lizenzen zum Tuna Fischen sind recht teuer und die Fangaussichten auf eigene Faust meiner Meinung nach verschwindend gering. Gerade vor dem Hintergrund, dass man in der Regel nur ein begrenztes, urlaubsbedingtes Zeitfenster zur Verfügung hat. Es muss einfach alles passen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort und die Wetterbedingungen müssen auch noch mitspielen. Und so kam es wie es kommen musste, wir blieben ohne Fang.
Unser Plan war, die Tunas beim Rauben nahe der Oberfläche zu finden. Das heißt, man ist mit dem Boot eigentlich ständig in Bewegung und hält Ausschau nach Fischaktivitäten. Letztendlich fuhren wir mehr Boot als das wir angelten, auch schön.
Wir standen mit dem Guide telefonisch in Kontakt und bekamen sogar einen Livebiss und den Tuna zu sehen.
Der Guide befand sich gerade im Guiding und gab uns seinen aktuellen Standort durch, einige Fische seien in der Nähe, doch nicht in Reichweite für uns, da sie tief standen. Wir führen zu den angegebenen Koordinaten und verankerten uns an seinem Boot. Es dauerte geschätzt eine gute Stunde bis der Biss erfolgte.
Es ist brachial wenn so ein Fisch einsteigt, der darauffolgende Drill ist atemberaubend. Natürlich kein Vergleich zu unseren Süßwasser-Spezies. Der Guide bat uns nach dem erfolgten Biss, unser Boot zu lösen, da es sein könne, dass er den Motor anmachen müsse. Also beobachteten wir das Geschehen aus einigen Metern Entfernung. Was für ein Erlebnis!
Euer Manuel Schneider
Nachfolgend nun ein paar Fotos:
P.S.: Das Erlebnis mit dem eigenen Boot die Insel Krk zu umfahren, die netten Hafen-Städtchen und verlassene Buchten anzusteuern, machten es dennoch zu einem schönen Urlaub. Auch ohne Fang!
Doch wer es tatsächlich einmal mit der Rute auf Tunas probieren möchte, dem empfehle ich einen Guide. Denn er weiß, wie es geht, hat entsprechendes Tackle, kennt die Gegebenheiten vor Ort.