Mit reichlich neuen Eindrücken und Erlebnissen im Gepäck kehre ich von einer Südafrika-Reise zurück. Die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt haben mich beeindruckt.
Auf unserer fast 4-wöchigen Reise nach Südafrika fuhren wir vom Johannesburg bis Kapstadt und am Ende standen 5000 km mehr auf dem Tacho unseres Mietwagens. Neben den Safaris im Kruger-, iSimangaliso Wetland- und dem Addo-Nationalpark standen noch weitere Sightseeings auf dem Programm.
Hier nun ein paar Eindrücke:
Tigerfische sind im Südwinter Südafrikas träge
Doch neben alldem durfte das Angeln in Südafrika auch nicht fehlen. Ursprünglich hatte ich es auf Tigerfische abgesehen, doch hier wurde mir netterweise von zwei Veranstaltern abgeraten. Zurzeit ist Winter in Südafrika, demnach sind die Fische träge und werden in dieser Zeit fast nie gefangen. Demnach musste eine Alternative her. In der Nähe vom Addo-Elefantenpark gibt es ein Unternehmen, dass Sanddünen-Boarding und andere Adventures anbieten. Wir ließen uns das Sandboarding nicht entgehen. Um jedoch zur Düne zu gelangen, muss man ein Stück den Sunday River entlangfahren und auf dem Weg zur Düne entstand eine Idee. Ich fragte den Bootsbesitzer, zufälligerweise auch ein begeisterter Angler, ob es möglich sei, sein Boot zu chartern und einen Nachtangeltrip zu machen. Gesagt, getan. Noch am gleichen Abend fischten wir bis 1 Uhr in der Nacht im Sunday River.
Simple Montage mit Garnelen
Ein paar Infos zur Angeltechnik in Südafrika, wir fischten mit kurzen, ca. 2m langen Ruten und einer kleinen Rolle mit monofiler Schnur. Die Montage war simpel, auf die Hauptschnur war ein Dreiwegewirbel geknotet, an einem der freien Wirbelöhre wurde mit einer kurzen Schnur ein 20 Gramm Blei befestigt und am letzten freien Öhr der 0/1er Haken. Als Köder nutzten wir frische, lebendige Garnelen.
Köder aus dem Schlamm
Das Highlight für mich war die Art und Weise, wie in Südafrika die Garnelen gefangen wurden. Die Jungs hatten Hand-Pumpen, die dort in jedem Angelladen erhältlich sind, mit dem sie Schlamm ansogen, diesen an Land spritzten und daraus die Garnelen fischten. Eine Cola-Flasche voller Köder kauften wir für umgerechnet 2,50€. Gefangen haben wir kleinere Meerbrassen. Der Anbieter dieses Trips war Sundays River Adventures.
Nachhaltiges Meeresangeln vor Südafrika
Dann ging es weiter in Richtung Plettenberg Bay und zur Mossel Bay. Dort erwartete mich das nächste Angelerlebnis auf meiner Reise nach Südafrika: Bootsfischen auf dem Meer mit einem Guide. Die Kontaktaufnahme lief unproblematisch via WhatsApp.
Ich lege bei solchen Guidings immer großen Wert auf das Gesamtpacket. Das Angebot und die Nachhaltigkeit von Salt Life Fishing Charters überzeugten mich. Justin McCarthy hat nachfolgenden Satz auf seiner Homepage stehen: “Our crew proudly adopts ethical fishing practices and respects both the fish and the marine environment”. Während des Trips könnte ich diesen Spirit spüren. An der Bordwand ist ein Maßband mit Mindestgrößen jeder Fischart angebracht.
Angeln für die Wissenschaft
Justin unterstützt unter anderem auch die Erforschung der Meere vor der Küste Südafrikas, er markiert Fische, um Wanderrouten nachzuvollziehen zu können, auch gibt er Auskünfte über Fischbestände, Fischgrößen und vieles mehr an Wissenschaftler weiter. Zudem bietet er private Fishing Charter an. Sein Boot ist optimal und zudem sicher ausgerüstet, um den Trip genießen zu können.
Makrelen-Fetzen und Tintenfisch-Stücke
Doch nun zum Angeln. Wir starteten um 6 Uhr und fuhren der aufgehenden Sonne entgegen, alleine das ist schon ein Erlebnis. Die Montage war identisch mit denen am Sunday River. Lediglich die Auswahl der Köder unterschied sich. Wir angelten mit Tintenfisch-Stückchen und diversen kleineren Köderfisch-Fetzen wie beispielsweise Makrelen.
Vornehmlich Katzenwelse vor Südafrika
Auch zusätzliches Deckpersonal für Tätigkeiten wie Anker setzen war an Bord. Zudem versorgte er uns immer mit frischen Köderfischen. Teilweise fischten wir auf Grund oder auch darüber, dies gibt Justin anhand der Fischsignale des Echolots vor. Es zupfte ununterbrochen und gelegentlich hing auch einer nach dem Anhieb. Die Katzenwelse waren oftmals am schnellsten am Köder und demnach fingen wir sie am häufigsten.
Zudem konnten wir kleinere Haie und weitere Fischarten fangen. Justin war stets behilflich beim Montieren der Köder, Abhaken und erklärte stets ein paar Details zu den gefangenen Fischen. Besonders wichtig war der Fakt, wo die entsprechende Fischart sein „giftigen Stacheln“ am Körper platziert hat. Die Art des südafrikanischen Angelns unterschied sich zum klassischen Pilken darin, dass man Rute ruhig festhält und erst bei Fischkontakt den Anhieb setzt.
Wale als Bonus
Und als Bonus konnten wir während des Fischens vor der Küste Südafrikas noch die südlichen Glattwale beobachten. Total faszinierende Säugetiere, in unserem Fall sogar mit Walbabys. Mit ein wenig Glück kann man zudem auch Schildkröten, Delphine und sogar Haie sehen. Weiße und braune Haie ziehen in der Bucht ihre Bahnen. Ich war echt beeindruckt von Justins Wissen und dem angebotenen Guiding.
Liebe Grüße Manuel Schneider
Info: https://saltlife.fishing