Aktuelle Meldungen Salzwiesen zum Naturwunder des Jahres 2024 gekürt

Salzwiesen zum Naturwunder des Jahres 2024 gekürt

Bei Flut werden die Salzwiesen des Langwarder Groden vom Meer überspült. In der Ferne, hinter dem Sommerdeich, liegt das UNESCO Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer. Foto: Alex K. Media

Die Heinz Sielmann Stiftung und der Deutsche Wanderverband haben am 27. November 2024 im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung den Langwarder Groden auf der Nordsee-Halbinsel Butjadingen offiziell als „Naturwunder des Jahres 2024“ ausgezeichnet.

Die Preisverleihung fand in den Räumlichkeiten des Hofes Iggewarden auf Butjadingen statt. Im Beisein von rund 50 Gästen übergaben Carolin Ruh, Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung, und Werner Mohr, Erster Vizepräsident des Deutschen Wanderverbands, die Auszeichnung in Form einer Trophäe und einer gerahmten Urkunde an den Touristik Butjadingen e.V.

Reinhard Evers, Erster Vorsitzender des Vereins, nahm den Preis stellvertretend entgegen. In seiner Dankesrede sagte Evers: „Ich habe erst durch unsere engagierten Vereinsmitglieder von der Naturwunderwahl erfahren. Wir wollten etwas Gutes für die Region tun, deshalb haben wir uns mit dem Langwarder Groden beworben. Unsere Bemühungen haben am Ende Früchte getragen. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Denn der Sieger ist die Natur!“

Erfolgreichen Naturschutz erlebbar machen

Carolin Ruh, Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung, sagte: „Wir gratulieren dem Touristik Butjadingen e.V. herzlich zum Sieg bei der Naturwunderwahl. Mit dem Langwarder Groden haben Sie ein ganz besonderes Stück Weltnaturerbe ins Rennen geschickt. Dass Sie am Ende mit nur wenigen Hundert Stimmen Vorsprung den Titel gewonnen haben, zeugt von einem außergewöhnlichen Engagement Ihres Vereins und den Menschen hier in der Region. Als Heinz Sielmann Stiftung können wir uns keinen besseren Titelträger für das ‚Naturwunder des Jahres 2024‘ vorstellen. Der Langwarder Groden ist ein Musterbeispiel dafür, wie man erfolgreichen Naturschutz betreibt und diesen für die Menschen erlebbar macht.“

Werner Mohr, erster Vizepräsident des Deutschen Wanderverbands, sagte: „Die Naturwunderwahl der Heinz Sielmann Stiftung und des Deutschen Wanderverbands soll das Umweltbewusstsein und den Schutz der Natur stärken. Das ist auch in diesem Jahr wieder gelungen. Über 33.000 Menschen haben sich an der Wahl beteiligt, ein neuer Teilnehmerrekord. Mit dem Langwarder Groden fiel die Wahl auf einen der wertvollsten Naturschauplätze Deutschlands, der außerdem auf einzigartige Weise erlebbar ist: Der dortige begehbare Bohlenweg ist Teil einer der schönsten Rundwanderwege Deutschlands und ist 2019 zu Recht als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland durch den Deutschen Wanderverband zertifiziert worden.“

Geführter Rundgang über malerischen Bohlenweg

Von der außergewöhnlichen Schönheit des Langwarder Grodens konnten sich die Gäste im Anschluss bei einem geführten Rundgang persönlich überzeugen. Auf dem 400 Meter langen Bohlensteg gelangt man trockenen Fußes über zeitweise überflutete Flächen und kann die kontinuierliche Veränderung der Landschaft hautnah mitverfolgen. Der Steg ermöglicht zugleich eine naturschonende Besucherlenkung und ist Teil des rund vier Kilometer langen Rundwanderwegs. Entlang des Wegs bieten Beobachtungsstände, Stege und eine Brücke, die auf den Vordeich führt, immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Landschaft des Niedersächsischen Wattenmeers.

Über einen Bohlendamm können die sensiblen Küstenbereiche besucht werden. Foto: Alex K. Media
Über einen Bohlendamm können die sensiblen Küstenbereiche besucht werden. Foto: Alex K. Media

Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Der Langwarder Groden liegt an der Nordseeküste auf der Halbinsel Butjadingen an der Wesermündung im Nationalpark des UNESCO-Weltnaturerbes Niedersächsisches Wattenmeer. Die im Groden gelegenen Salzwiesen vor dem nördlichen Hauptdeich wurden ab 1930 auf rund vier Kilometer Länge durch einen Sommerdeich vom Gezeiteneinfluss abgetrennt, um die Fläche für die Landwirtschaft besser nutzbar zu machen. Ohne die steten Überflutungen durch Ebbe und Flut ging allerdings auch die natürliche Entwicklung des Watts und der Salzwiesen verloren.

Als Ausgleichsmaßnahme für den Bau des Jade-Weser-Ports wurde im Sommer 2014 im Langwarder Groden ein umfassendes Renaturierungsprojekt gestartet. Der Sommerdeich wurde auf einer Länge von 900 Metern geöffnet und 140 Hektar wieder den Tiden ausgesetzt. Zusätzlich wurden weitere aufwendige Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt, um die Entstehung von neuen Salzwiesen und der dazu gehörigen Flora und Fauna zu ermöglichen. Von Robben über zahlreiche typische Küstenvögel bis hin zu Krebsen, Muscheln und dem berühmten Wattwurm findet eine enorme Vielfalt an Tieren eine Heimat im Langwarder Groden und ist dort auch gut zu beobachten. Im Frühjahr und Herbst ist der Groden zudem ein bedeutendes Rastgebiet für viele Zugvögel.

-Pressemitteilung Heinz-Sielmann-Stiftung-

Die mobile Version verlassen