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Riesenmuscheln vom Aussterben bedroht

Die Riesenmuschel Tridacna gigas kann bis zu 200 kg schwer werden. Durch Überfischung ist die Art gefährdet. Bild: Mei Lin Neo

Alle zwölf Riesenmuschel-Arten befinden sich ab sofort auf der Roten Liste für bedrohte Arten.

Die größte Riesenmuschel der Welt, Tridacna gigas, ist ab sofort in der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Das ist die höchste Gefährdungsstufe vor der Deklarierung als „in der Natur ausgestorben“. Die Population ist geschätzt um 84 Prozent zurückgegangen. Alle zwölf bekannten Riesenmuschel-Arten befinden sich nun auf der Roten Liste in unterschiedlichen Kategorien: Für zwei Muscheln fehlen noch notwendige Daten für eine Klassifizierung, bei vier Muscheln liegt noch keine akute Gefährdung vor. Die übrigen sechs sind von „gefährdet“ bis „stark gefährdet“ eingestuft.

Das Projekt „Senckenberg Ocean Species Alliance“ hat der IUCN für die Aktualisierung der Roten Liste den Gefährdungsstatus von insgesamt 34 wirbellosen Arten aus dem Meer geliefert, darunter die Riesenmuscheln, aber auch 22 Kaltwasserkorallen.

Auch die Riesenmuschel Tridacna derasa wurde als „stark gefährdet“ eingestuft. Bild: James Fatheree

Jagd auf Fleisch und Schalen

Riesenmuscheln bevölkerten einst in großer Menge tropische Flachwasserriffe. Aufgrund des jahrzehntelangen unkontrollierten Verzehrs ihres Fleisches sowie der Attraktivität ihrer beeindruckend massiven Schalen haben sie einen drastischen Populationsrückgang erlitten. „Der Zustand unserer Riesenmuscheln ist alarmierend. Er spiegelt eine lange Geschichte der Ausbeutung wider“, so Prof. Dr. Julia Sigwart vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, die das Projekt „Senckenberg Ocean Species Alliance“ leitet. „Nun müssen die Maßnahmen zum Schutz der Riesenmuscheln intensiviert werden.“

Gewichte von über 200 Kilogramm

Tridacna gigas ist nicht nur die größte aller Riesenmuscheln, sondern auch die größte lebende Muschel überhaupt. Sie kann ein Gewicht von über 200 Kilogramm haben und über 100 Jahre alt werden. Aber nicht alle Riesenmuscheln sind Riesen. Die kleinste der Gruppe ist Tridacna crocea, die etwa 15 Zentimeter misst und sich ein Zuhause schafft, indem sie Löcher in Korallen bohrt. Anders als einige ihrer größeren Verwandten ist Tridacnae crocea im Indischen und Pazifischen Ozean noch weit verbreitet und wurde als nicht gefährdet eingestuft, da es keine eindeutigen Hinweise auf größere Rückgänge in letzter Zeit gibt. Die fortlaufende Datenerfassung für alle Arten in der Roten Liste – ob gefährdet, oder nicht – ist dennoch wichtig, um Populationstrends und -änderungen im Laufe der Zeit nachzuvollziehen.

-Pressemitteilung Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung/idw-

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