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Sachsen: Die Sächsische Elbe


Voll mit Fisch!

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  • Die Elbe zwischen Bad Schandau und Riesa klettert auf der Beliebtheitsskala der Angler steil nach oben. Aus gutem Grund, wie Sebastian Hänel zu berichten weiß.

  • Die fisch- und fischartenreiche Elbe in Sachsen genießt besonders unter Raubfischanglern einen hervorragenden Ruf. Sie stellen am liebsten den Zandern nach. Kein Wunder – denn Zander gibt es hier in enormen Stückzahlen, und als Extrakick darf man jederzeit mit einem Kapitalen rechnen. Aber auch Friedfischangler kommen voll auf ihre Kosten – ganz besonders beim Stippen und mit der Feederrute.

    Zwischen Bad Schandau und Riesa präsentiert sich die schnell fließende Sächsische Elbe bei weitem nicht so mächtig wie im Magdeburger oder gar Hamburger Raum. Vielmehr stellt sie einen „normalen“ Fluss dar, charakterisiert durch einige Hafenausfahrten und Altarmmündungen. Letztere erfreuen sich besonderer Beliebtheit, denn in den Rückströmungen der Prallwirbel, an der Stromkante sowie in den ruhigeren Bereichen sind viele verschiedene Fischarten zu erbeuten. Ein weiteres Merkmal stellt die enorme Sedimentfracht des Flusses dar. Sie sorgt für einen hohen Trübungsgrad des Wassers, was speziell den Zandern behagt. Um sie gezielt zu fangen, sind jedoch einige Grundregeln zu beachten. Die wichtigste lautet: geeignete Plätze zu finden.

    Ideal ist es, die Köder in den Fluss-Außenkurven anzubieten. Dort drückt das Wasser zwar hart gegen die Böschung, was das Angeln erschwert, aber die Fische sind da! Außerdem lohnt es sich fast immer, den Räubern in der Nähe des Fahrwassers nachzustellen. Ebenfalls zu den besten Angelstellen gehören Hafen- und Altarmmündungen.

    Sebastian Hänel mit einem der vielen Zander, die er in der Sächsischen Elbe fing.

    Zwar ist der Zander die Nummer eins unter den Elbe-Räubern, aber es gibt durchaus auch Streckenabschnitte, in denen sich der Hecht wohlfühlt. Allerdings schätzt Freund Esox mehr die ruhigeren Zonen. In solchen Abschnitten kommen in erster Linie Köderfischmontagen mit Grundbleien sowie flach laufende Wobbler und Blinker an der Spinnrute zum Einsatz. Letztere werden stromauf geworfen und mit der Strömung herangeführt. Auch wenn die Elbe nicht gerade das optimale Revier für Hechte darstellt, ist immer mit einem starken Esox zu rechnen. Erst kürzlich erbeutete mein Kollege Tobias Wegert aus dem sächsischen Frankenberg beim Spinnfischen einen Hecht von 103 Zentimetern. Köder war ein Kaulbarsch-Imitat aus Gummi.

    Zu den Barschen: Es ist nicht ganz einfach, sie in den trüben Fluten zu über
    listen. Am ehesten wird man an den typischen Hechtstellen erfolgreich sein. Als beste Köder haben sich kleine Spinner und Wobbler herausgestellt.

    Zu den beliebtesten Fischarten gehören ebenfalls die Aale. Pro Nacht lassen sich durchaus mehrere Exemplare an die Köder locken. Bei Hochwasser allerdings sollte man sein Glück im hinteren Teil der Hafen- und Altarmmündungen versuchen. Da, wo auch die Hechte zu Hause sind. Beste Aalköder, das ist sicher keine Überraschung, sind Tau- und Rotwurmbündel an der Grundangel. Als „Beifang“ beim Aalansitz gehen immer öfter auch Welse an die Köder. Zwar werden zumeist kleine Exemplare gefangen, aber mit gewichtigen Überraschungen ist jederzeit zu rechnen. Waller in Längen bis etwa 150 Zentimetern wurden bereits des Öfteren gelandet. Besonders Erfolg versprechende Stellen befinden sich oberhalb und unterhalb von Bad Schandau.

    Unter diesem Wasserspiegel tobt das pralle Leben. Sowohl Raubfisch- als auch Friedfischangler kommen an der Sächsischen Elbe auf ihre Kosten.

    Rapfen? Aber ja! Sie kommen nicht nur zahlreich, sondern ebenfalls in beachtlichen Größen vor. In der warmen Jahreszeit kracht es förmlich – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Das laute Klatschen der an der Wasseroberfläche raubenden Fische ist wirklich nicht zu überhören. Einfach zu fangen allerdings sind die pfeilschnellen Räuber nicht. Egal, ob man mit Wobblern, kleinen Gummifischen, Blinkern oder traditionellen Rapfenbleien fischt, die Köder sollten immer schnell und oberflächennah im strömenden Bereich angeboten werden.

    Wer auf Friedfische aus ist, hat ebenfalls beste Fangchancen. Speziell in Außenkurven führen Spezialisten mit langen Kopfruten Brassen auf Brassen in den Kescher. Garant für den Erfolg ist gezieltes Anfüttern. Für weniger erfahrene Friedfischangler empfiehlt sich das Stippen oder Feedern in strömungsberuhigten Altarmen und Häfen.

    Der Autor ist ein Zander-Spezialist, aber auch mit den Friedfischen kennt er sich aus, wie diese kapitale Güster beweist.
    Für Elbangler ist es nahezu unmöglich, keine Brassen zu fangen. Anfüttern ist der Schlüssel zum Erfolg.

    Außer Brassen sind es vor allem Güstern, Rotaugen und Lauben, die an die Köder gehen. Auch der „König der Friedfische“, der Karpfen, erfreut sich großer Beliebtheit. Allerdings schätzt der Bartelträger mehr die ruhigen Plätze in Altarmen und Nebengewässern. Nach entsprechendem Anfüttern sind 20-Pfünder durchaus drin.

    Die Sächsische Elbe bei Dresden

    Gewässer-Check: Die Sächsische Elbe

     

    Informationen: Landesverband Sächsischer Angler, Geschäftsstelle AV „Elbflorenz“, Dresden, Tel. 0351/3106081.

     

    Mindestmaße cm / Schonzeiten: Hecht 50/1.2.-30.4., Zander 50/1.2-31.5., Barsch -/-, Aal 40/-, Karpfen 40/-, Rapfen 40/1.1.-31. 5.

     

    Lizenzen: Tages- und Wochenkarten sind bei den Fachhändlern vor Ort sowie in den DAV-Geschäftsstellen erhältlich.

     

    Preise: Tag 10,20, Woche 33,23 Euro. Mit der Lizenz kann die Elbe vom Stromkilometer 0 bis zum Stromkilometer 123,8, einschließlich der Pachtgewässer des AV „Elbflorenz“, befischt werden.

     

    Bestimmungen: Eingesetzt werden dürfen zwei Ruten. Nachtangeln ist erlaubt, Fischen vom Boot aus nicht. Pro Angler und Tag dürfen maximal drei Fische entnommen werden, davon jedoch höchstens zwei Karpfen, zwei Hechte, zwei Zander, zwei Bachforellen oder zwei Äschen.

     

    Unterkünfte: Tourismus-Fremdenverkehrsbüro, Dresden, Tel. 0351/2502807.

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