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Lederkoppe von Stork oder Hildebrand

Lederkoppe in zwei Größen in der Stork Ergänzungsliste zum Katalog von 1953. Eventuell war die größere Koppe mit zwei Drillingen ausgerüstet.

Im November 2023 haben wir hier im Sammlerblog in den Beiträgen „Mysteriöse Mühlkoppen Teil 1“ und „Teil 2“ über die Unterschiede bei Lederkoppen diskutiert.

Bisher bekannt ist, dass diese Koppen von der Leipziger Firma Belaco hergestellt wurden. Jetzt bin ich in der „Ergänzungsliste zum Katalog 1953“ von H. Stork, München, auf eine ebensolche Lederkoppe gestoßen. Dass diese 1953 von der Münchner Firma noch aus der DDR bezogen wurden, ist eher unwahrscheinlich. Aber vielleicht handelte es sich um Restbestände aus früheren Zeiten – oder um eine dreiste Kopie des Erfolgsköders aus Leipzig? Es gab es die Stork-Lederkoppe nämlich in zwei Größen (8 und 12g), die Belaco-Koppe nur in 8g/55mm. In den anderen Stork-Katalogen aus der Zeit taucht diese Koppe übrigens nicht mehr auf.

Sören Fietz hatte spekuliert, dass der zweite Typ Koppen von Hildebrand-Wieland stammen könnte. Es gibt eine berühmte, aber sehr unscharfe Abbildung, die Hildebrand-Koppen von oben zeigt (siehe unten). Da Stork in den 1950ern sehr viele Hildebrand-Rollen im Angebot hatte und beide Firmen in der gleichen Stadt ansässig waren, ist es durchaus möglich, dass die Lederkoppen auch von diesem Hersteller zugekauft wurden. Um Copyright-Probleme mit Belaco musste man sich nach der Gründung der DDR keine Gedanken mehr machen.

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Die Stork-Lederkoppe in der Vergrößerung: Gestrichelte Flossen und Kringel-Muster auf der Flanke.
Die Stork-Lederkoppe in der Vergrößerung: Gestrichelte Flossen und Kringel-Muster auf der Flanke.
Oben zwei Belaco-Koppen aus dem typischen gelben "Fensterleder". Unten eine dunklere, gedrungenere Koppe mit anderer Drillingsmontage - von Stork und/oder Hildebrand? Bild: Gerhard Dee
Ausschnitt aus einem Hildebrand-Köderdisplay (extreme Vergrößerung). In der Mitte unten sind drei koppenähnliche Köder mit montiertem Vorfach zu erahnen. Aus: Die Fischwaid 02/1950, Sonderausgabe "Aus Handel und Industrie".
Die gelbe Belaco-Lederkoppe im DDR-Katalog von 1960.
Belaco-Lederkoppe in der Vergrößerung, quasi mit dem gleichen Muster, wie die Stork/Hildebrand-Variante.

Anmerkung vom 26. Juni 2024:

Gerhard Dee ergänzte: „Hallo Thomas, ist bei der Vergrößerung der Lederkoppe aus der Stork-Ergänzungsliste nicht noch eine zusätzliche Metall-Öse vor dem Schwanz zu erkennen (wie bei meinem unteren Exemplar)? Herzliche Grüße, Gerhard“

Hallo Gerhard, ganz eindeutig! Hatte ich glatt übersehen. Dann wissen wir jetzt, welche Koppen von Belaco und welche von Hildbrand/Stork sind! Beste Grüße Thomas

Auf der Abbildung in der Stork-Ergänzungsliste von 1953 ist hinten noch eine zusätzliche Öse zu erkennen (roter Pfeil).
Hier die hintere Zusatzöse (roter Pfeil) mit der seitlichen gelöteten Öse bei einer Hildebrand/Wieland-Koppe, wie sie Anfang der 1950er von Stork vertrieben wurde.
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