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Heuschreckendose von Stork

Ein Salzstreuer? Aufwändig gestaltete Metalldose mit Stork-Punze.

In früheren Zeiten wurde im Sommer auch gerne einmal ein Heupferdchen auf den Haken gesteckt. Für die quirligen Hüpfer brachte es ein spezielles Aufbewahrungssystem, eine spezielle Heuschreckendose, um sie einzeln als Hakenköder entnehmen zu können, ohne dass alle anderen gleichzeitig ausbüxen konnten.

Jürgen Keller hat diesbezüglich ganz besonderes Sammlerglück gehabt, er schrieb uns:

„Hallo Thomas, ich habe da eine tolle Metalldose bekommen, sie sah im ersten Moment fast wie ein Salz-/Pfefferstreuer aus. Beim genauen Hinschauen ist mir dann natürlich gleich der Storch ins Auge gefallen. Sie ist sehr aufwändig gearbeitet, Nickel poliert, unten zum Aufschrauben, um diese Köderdose zu füllen – mit Insekten oder anderem Getier. Oben befindet sich der schön verzierte Deckel zum Drehen, der gibt dann die Öffnung frei, um die Köder zu entnehmen.  Meinen ersten Recherchen nach stammt die Dose von ca. 1900. Das kleinere Holzdöschen ist übrigens auch bei Stork im Katalog zu finden, nur genau diese Metalldose taucht in meinen Stork-Katalogen nicht auf. Gruß Jürgen“

Hallo Jürgen, da hast Du ein ganz tolles Teil erwischt, das ich in meinen Katalogen auch nicht finden kann! Der aufwändigen Bauart nach und mit diesem edlen Lederetui würde ich die Heuschreckendose auch relativ früh datieren. Ich besitze übrigens eine sehr ähnliche Heuschreckendose von Stork in vergleichbarer Konstruktion, nur aus deutlich späterer Zeit. Meine ist einfach und schlicht, mit grünem Hammerschlaglack lackiert. Anstatt der Punze hat sie schon den gelben Stork-Aufkleber. Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Zur noblen Heuschreckendose gibt es ein aufwändiges Lederetui.
Zur noblen Heuschreckendose gibt es ein aufwändiges Lederetui.
Aus einer verschließbaren Öffnung können die Heuschrecken herausgeschüttelt werden.
Damit die Köder in der Heuschreckendose Luft bekommen, ist das andere Ende mit einem aufschraubbaren Sieb verschlossen.
Zum Vergleich: Nach gleichem Prinzip funktioniert diese deutlich spätere Heuschreckendose von Stork. Sie hat ebenfalls einen durchlöcherten Deckel und ein durch Drehung verschließbares Loch.
Durch diese schnell verschließbare Öffnung können die Grashüpfer einzeln entnommen werden.

Anmerkung vom 11. März 2024:

Jens Friedrich hat die Dose in den Stork-Katalogen von 1892 und 1903 gefunden.

1892: Taschen-Insekten- und Würmbüchse. Nickel poliert.
1903: Zylindrische Insektenbüchse, fein vernickelt.
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