In Zeiten vor Kunststoff und Bakelit bewahrten Angler ihre Wirbel und Schrotbleie oft in kleinen Buchsbaumdosen auf.
Auch für gebundene Haken gab es spezielle „Hakenbüchsen“, damit man die Vorfächer einfach in die Westentasche stecken konnte. DAM hatte um 1900 auf diese Erfindung sogar ein Deutsches Reichs-Gebrauchsmuster angemeldet.
Das teure und rare Material Buchsbaum hatte große Vorteile: Es war leicht, sehr stabil, verzog sich nicht und hielt die Haken trocken, weil es Feuchtigkeit aufnehmen konnte. Buchsbaum zählt zu den härtesten Hölzern und lässt sich wegen seiner Homogenität besonders fein drechseln, deshalb wurde es auch im Geigenbau, sogar für Druckstöcke und für feinste Schnitzereien und Skulpturen verwendet. Das Holz ist leicht giftig, deshalb wird es von Holzwürmern gemieden. Der Name Buchsbaum kommt daher, dass es seit je her für die Herstellung solcher „Büchsen“ verwendet wurde. Im englischen heißt es deshalb auch „boxwood“ (box = Schachtel, Dose). Es gab solche Dosen auch aus anderen Holzarten, die waren aber bei weitem nicht so haltbar, dafür aber preiswerter.
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