Top Gewässer Archiv Nordrhein Westfalen Die Duisburger Sechs-Seenplatte

Die Duisburger Sechs-Seenplatte


Die Duisburger Baggerseen beherbergen gewaltige Barsche bis maximal sechs Pfund.

Die sechs Baggerseen am Stadtrand von Duisburg mit einer Gesamt-Wasserfläche von 135 Hektar sind ein ausgezeichnetes Revier für Allroundangler. Schneidertage gelten als absolute Seltenheit.

04/2000

Von Markus Bötefür

Als ich die fisch- und fischartenreiche Sechs-Seenplatte bei Duisburg zum ersten Mal in Augenschein nahm, war ich sofort begeistert. Und das ist auch heute noch so, denn die Gewässer bieten gutes Angeln in idyllischer Umgebung. Genau das richtige sowohl für Fried- als auch für Raubfischangler. Die Baggerseen – an einem wird noch geschaufelt – haben eine hervorragende Wasserqualität. Der Wambach- und der Masurensee stammen aus den 20er Jahren und weisen Wassertiefen zwischen acht und zehn Metern auf. Die jüngeren Gewässer sind bis zu 24 Meter tief. Eine der Gemeinsamkeiten aller Seen besteht in ihrem sehr sauberen Gewässergrund.

Barsche bis sechs Pfund

Der Wolfs- und der Wildförstersee sind exzellente Raubfischreviere. Alljährlich werden Hechte über 20 Pfund erbeutet. Berühmt sind die Seen außerdem für ihren Bestand an kapitalen Barschen. Fische um die fünf Pfund gehen natürlich nicht täglich an den Haken dennoch ist jederzeit mit ihnen zu rechnen. Wer von den Sandbänken im Wolfssee aus angelt hat besonders gute Aussichten einen fetten Kammschupper in den Kescher zu bekommen. Im Frühjahr und im Sommer sind die Abendstunden die beste Zeit den Raubfischen nachzustellen. Dann sollte man es mit gelben Twistern oder Wobblern versuchen. Im Herbst und im Winter dagegen wird vorwiegend in den Nachmittagsstunden mit Köderfischen oder Fetzen geangelt. Besonders im Frühjahr können Sie sich auf einen kapitalen Aal als „Beifang“ einstellen.

Eine äußerst fängige Spinnangelmethode ist das „Bombardefischen“. Die modernen für das Forellenangeln in Seen entwickelten Unterwasserposen lassen sich vortrefflich außer auf die vorkommenden Regenbogenforellen auch auf Barsche, Hechte und Zander einsetzen. Ich bevorzuge große durchsichtige Modelle die sich sehr weit werfen lassen. Wichtig beim Bombardefischen ist die Verwendung dehnungsfreier geflochtener Schnur. Der Köderfisch am einfachen Stahlvorfachsystem sinkt an der Bombardemontage langsam zum Grund. Hat das System den Seeboden erreicht beginnt man gemächlich mit dem ruckweisen Einkurbeln der Schnur ähnlich dem Spinnangeln mit großen Gummifischen. Zander nehmen den Köderfisch gern während der Absinkphase. Außer den genannten Raubfischen ist auch mit Seeforellen zu rechnen. Da sie jedoch nicht so häufig sind ist ihr Fang eher die Ausnahme.

Köderfische – kein Problem

Im Sommer ist der Fang von Köderfischen kein Problem. In Ufernähe tummeln sich riesige Schwärme von kleinen Rotaugen, Rotfedern und Barschen, die sich mit ein paar eingeworfenen Maden leicht am Angelplatz halten lassen. Größere Rotaugen stehen gewöhnlich zehn bis 15 Meter vom Ufer entfernt in tieferem Wasser. Für ihren Fang sollte man Geduld aufbringen und mit Grundfutter, versetzt mit etwas Karamelaroma, anfüttern. Auch das Karpfen- und Schleienangeln in den Seen ist hochinteressant, wobei sich die besten Plätze am Masuren- und Wambachsee befinden. Allerdings ist es nicht einfach, eine Schleie zu erwischen, denn meist hat ein vorwitziger Barsch den Rotwurm eher entdeckt als Tinca. Der Einsatz von speziellen Schleienboilies erlaubt zwar selektives Fischen, beschert jedoch häufig auch längere Wartezeiten auf den Biß.

Anders sieht es beim Karpfenangeln aus. Exemplare zwischen 25 und 30 Pfund sind keine Seltenheit. Eigene Boiliekreationen gelten als die besten Köder, einen starken Karpfen an den Haken zu bekommen, denn mit gekauften Proteinkugeln hat so mancher Fisch bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Bewirtschaftet wird die Sechs-Seenplatte vom Stadtverband der Duisburger Sportfischer, der im vergangenen Jahr sein 45jähriges Bestehen feierte. In diesem Verband haben sich 59 Duisburger Angelvereine (4.800 Mitglieder) zusammengeschlossen, die in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Duisburg Garant für eine hervorragende Kombination von Naturschutz und Angelvergnügen sind.

Der Zusammenschluß der Vereine macht es möglich, alljährlich beachtliche Besatzmaßnahmen vornehmen zu können, wovon acht bis zwölf Prozent auf bedrohte und geschützte Fischarten entfallen. Der Stadtverband bietet sowohl Mitgliedern als auch Gastanglern die Möglichkeit, die Fischwaid zu äußerst günstigen Preisen auszuüben. Die Organisation ist Ansprechpartner für alle Petri-Jünger, besonders jedoch für Jungangler, um die sich der 2. Vorsitzende Dieter Roßkothen zusammen mit seinem Team kümmert. Ein weiteres, vom Stadtverband bewirtschaftetes Gewässer ist der Blaue See in Duisburg-Bissingheim, der in unmittelbarer Nähe zur Sechs-Seenplatte liegt. Für den Blauen See werden separate Tagesscheine ausgegeben. Er beherbergt vor allem große Aale.

Foto: Verfasser

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