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editorial Liebe Leserin, lieber Leser, die vergangene Norwegen-Saison hatte es in sich, vor allem, was das Heilbuttangeln angeht. Wohl nie zuvor gingen so viele kapitale Exemplare an den Haken wie 2016. In HavØysund beispielsweise wurde ein Riese von 2,37 Metern gefangen. Vor Vandve bändigten Angler einen 2,45 Meter langen und rund 200 Kilo schweren Heilbutt-Giganten. Auch im Top-Revier Senja wurde mehrfach die Zwei-MeterMarke geknackt, ebenso wie vor Å auf den Lofoten. Dort fing Daniel Johannsson einen 2,46 Meter langen und rund 210 Kilo schweren Heilbutt der größte, der jemals markiert und wieder in sein Element entlassen wurde (s. S. 63). Nicht ohne Grund sprach der Guide Johan Mikkelsen von Nordic Sea Angling davon, dass diese Saison alle Rekorde bricht, was die Anzahl kapitaler Heilbutts betrifft. Dies ist sicherlich ein großes Verdienst der Angler, die mehr und mehr Fische wieder schwimmen lassen. Wie sich das Catch & Release beim Heilbutt auswirkt, haben Dr. Keno Ferter und seine Kollegen untersucht (s. S. 65). Doch trotz der Wahnsinns-Serie aus 2016 muss man sich immer vor Augen halten, dass es sich bei jedem einzelnen dieser Brocken um einen absoluten Ausnahmefisch handelte. Es gehört mehr als nur eine Portion Glück dazu, solch einen Fisch an den Haken und zudem noch unter Kontrolle zu bringen. Dennoch scheint mir, dass manche Angler ihre eigene Messlatte illusorisch hoch legen und sich dadurch unnötig unter Druck setzen. 10oder 20-Kilo-Fische werden als Babys abgestempelt, was ich sehr schade finde. Für mich zumindest ist jeder Heilbutt etwas Besonderes. Klar fange ich am liebsten große Fische, aber das klappt halt nicht immer, selbst in absoluten Top-Revieren und vor allem dann nicht, wenn das Wetter einem einen Strich durch die Rechnung macht. Bei einer meiner letzten Norwegen-Touren war ich zusammen mit Horst Hennings und Volker Dapoz bei steifer Brise und regnerischem Wetter mehrere Stunden recht erfolglos auf einem Fjord unterwegs. Hin und wieder biss ein Küchendorsch, das war’s. Auf dem Rückweg zum Camp frischte der Wind immer mehr auf. Wir waren richtig durchgefroren und machten in der geschützten Bucht vor unserem Bootssteg eine letzte Drift. Dort bekam ich auf einen 15er Gummifisch einen guten Biss, und wenig später zeigte sich mein persönlicher Rekord-Heilbutt an der Wasseroberfläche. Er war vielleicht gute 40 Zentimeter lang und damit der kleinste, den ich je gefangen hatte! Dennoch freute ich mich riesig. Horst und Volker mussten herzlich lachen und klopften mir anerkennend auf die Schulter. FISCH & FANG NORWEGEN 3 Herzlichst, Ihr Christian Hoch Herausgeber REKORDVERDÄCHTIG | |
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