Bild: Institut für Binnenfischerei e.V., S. Zienert. |
Zeichnung: Institut für Binnenfischerei e.V., F. Dahl. |
Angler und Fischer sorgen sich um den Fisch-Nachwuchs in der Elbe: Das Elbfischerei-Büro in Bleckede, eine Gemeinschafts-Initiative der Elbfischer, lädt am 1. Juli 2004 zu einer Fach-Tagung nach Echem ein.
Die Veranstaltung findet in der Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt (LVA) in Echem bei Lüneburg statt. Sie wird in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Hannover durchgeführt.
Unzählige Wollhandkrabben richten in den norddeutschen Gewässern große Schäden an: Fischer und Angler an der Elbe und ihren Zuflüssen sind besorgt. Die Fachtagung soll bei der Lösung des Problems helfen.
Tagungs-Programm
Über aktuelle Untersuchungen zur Bestands-Regulierung und Verwertung der chinesischen Wollhandkrabbe wird der Biologe Erik Fladung vom Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow berichten. Der Ingenieur Bernd Strauch vom Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg erläutert die technischen Möglichkeiten der Krabben-Entnahme besonders am Stauwehr Geesthacht.
Weitere Themen sind die Krabben-Verwertung zur Chitosan-Herstellung und Biogas-Produktion. Chitosan ist ein Ballaststoff aus den Schalen der Krabben der in der Lebensmittel-Industrie Verwendung findet. Auch werden Untersuchungs-Ergebnisse zu den Inhaltsstoffen der Wollhandkrabbe präsentiert.
Im Anschluss können die Teilnehmer mit den Experten nachhaltige und praktikable Lösungen zur Eindämmung der Krabben-Invasion diskutieren.
Axel Schlemann vom Elbfischerei-Büro setzt große Erwartungen in die Tagung: „Noch haben wir nur den Schaden zu beklagen. Ich denke aber wir finden schon bald eine Lösung die auf der einen Seite die sinnvolle Nutzung eines natürlichen Rohstoffs darstellt und zum anderen den wirtschaftlichen und ökologischen Schaden minimiert.“
Krabben-Invasion
„Geradezu explosionsartig hat sich die Wollhandkrabbe in den letzten zehn bis 15 Jahren bei uns vermehrt“ berichtete der Fischwirtschaftsmeister Steffen Göckemeyer den Fachleuten des Elbfischerei-Büros.
Der Fischer erlebt täglich zerstörte oder verstopfte Netze und Reusen und bis auf die Gräten abgenagte Fänge. Die ostasiatische Wollhandkrabbe richtet immense Fraßschäden beim Fischlaich an. Zusätzlich frisst das Krebstier den einheimischen Fischen die Nährtiere weg.
Ein altes Problem
Die im Durchmesser bis etwa acht Zentimeter große Krabbe wurde schon vor ungefähr 100 Jahren aus China nach Norddeutschland eingeschleppt. Seit den 1920 machten sich die Fachleute Gedanken wie man der Plage Herr werden könnte. Es wurde seitdem über die Möglichkeit der Vermarktung für den menschlichen Verzehr oder über die Verwendung als Rohstoff für die Futtermittel-Produktion nachgedacht. Eine befriedigende Lösung des Krabben-Problems konnte bisher jedoch noch nicht gefunden werden.
Info: Anmeldungen nimmt die Landwirtschaftskammer Hannover per Fax unter 0511/36651525 entgegen. Die Tagung beginnt am 1. Juli um 14 Uhr.
Weitere Informationen: Elbfischereibüro Bleckede, Schlossstrasse 10, 21354 Bleckede, Telefon 05852 /951416, E-Mail: post@elbfischereibuero.de.
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