Wobblerwissen


Wobblerwissen

23.09.2014 14:58 von Matze Koch

Keinen Hecht lässt es kalt, wenn man ihn beim Revierverhalten packt

Wobbler und ihre Lauftiefe

 

 

 

„Wichtiger als die Köderfarbe ist die Fähigkeit des Anglers, den Köder richtig zu führen“. Der Spruch dürfte Euch bekannt vorkommen. Bei meiner Elbereportage letzte Woche wurde mir einmal mehr klar, wie wertvoll Wobbler sein können, Gummi ist eben doch nicht alles. Einfacher als beim Gummifisch ist die korrekte Führung eines Wobblers, denn er hat ein „eingebautes“ Bewegungsmuster. Das heißt, auch wenn man gleichmäßig einholt, bewegt er sich verführerisch genug um alle Räuberarten zu überlisten.

 

 

Wobbler gibts in allen Größe, auch Barsche greife ich gern mit Wobblern an

 

 

Tiefenkenntnis

 

Der Angler muss nur noch entscheiden, in welcher Tiefe er fischen möchte. Aber auch das erfordert eine gewisse Grundkenntnis, denn der Aufdruck auf der Schachtel genügt leider nicht, darum heute zu diesem Thema einige Tipps!

Einen Fehler sehe ich dabei immer wieder, wenn Angler Wobbler einsetzen. Sobald sie einen Grundkontakt haben, brechen sie ab, oder wechseln auf flacher laufende Modelle.

 

 

Die Größe der Tauchschaufel gibt grundlegene Aufschlüsse über die Lauftiefe

 

 

Keine verlässliche Angabe

 

Klar, niemand will ein kostbares Schmuckstück von Wobbler verlieren, da ist man vorsichtiger als die Mutter der Porzellankiste. Doch dicht am Grund zu fischen bringt mehr Fische. Die Angabe der Tauchtiefe auf der Wobblerverpackung allerdings, ist ein großes Problem, denn sie lässt sich nicht in einem absoluten Wert angeben, sondern nur in einem „Faustwert“, denn die Lauftiefe hängt vom Einholtempo (je schneller desto tiefer), und von der Entfernung des Köders vom Angler ab (je weiter enfernt desto tiefer). Geschleppte Wobbler laufen tiefer als eingekurbelte, und ganz maßgeblich ist auch die Schnurstärke (je dünner die Leine, desto tiefer läuft der Wobbler). Darum gilt beim Wobbler, sich nicht stur auf die Lauftiefe zu verlassen die der Hersteller angibt, sondern selber herauszufinden, wie der Köder unter den Bedingungen vor Ort und des eigenen Geräts läuft.

 

 

Riesig muss eine Wobblerauswahl zwar nicht sein, aber groß/kein; grell/natürlich und tief-/flachlaufend sollte man in der Kiste haben.

 

 

„Flexibel sein ist alles!“

 

Wenn man das ungefähr herausgefunden hat, kommt die Flexibilität des Anglers erneut zum Einsatz. Denn wenn der Wobbler auch genau 3m tief läuft, heißt das noch lange nicht, dass das Buhnenfeld, der See oder der Kanal überall exakt diese Tiefe aufweist. Strukturen oder Krautfelder können die schöne Rechnung schnell zur Milchmädchenrechnung machen. Es ist selten damit getan, immer mit der gleichen Führung und Haltung zu fischen. Entscheidend für den Lauf des Wobblers ist nämlich noch ein weiterer Aspekt: Die Haltung der Rute. Je höher man sie hält, desto steiler der Schnurwinkel, und schon läuft der Wobbler deutlich flacher. Darum variiere ich ständig die Rutenhaltung, je nachdem was ich spüre. Auch beim Wobblerfischen habe ich meinen Daumen auf dem Rutenblank. Spüre ich Grundkontakte, halte ich die Rute sofort steiler. Bleiben sie völlig aus, halte ich sie flach, oder sogar ins Wasser, oder ich wähle ein Modell, das tiefer läuft.

 

 

 

Es hängt also ganz vom Angler ab, ob der Wobbler richtig läuft, und nicht von der Aufschrift der Verpackung, die von zu vielen Faktoren abhängig ist. Eine Norm bei der Lauftiefenangabe gibt es leider nicht, genauso wenig, wie für Hakengrößen.

 

 

 

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