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Wie erklärt man Erfolg beim Angeln?


Wie erklärt man Erfolg beim Angeln?

27.08.2014 10:27 von Matze Koch

Spiegelkarpfen kurz vor der Landung

Kann man den Erfolg beim Angeln an bestimmten Faktoren festmachen oder ist vieles reine Spekulation?

Moin, moin, mitnanner,

 

 

 

aus dem Urlaub zurück, an den ersten beiden Arbeitstagen gleich Drehtermine, geht’s heute weiter mit den Blog Einträgen. Ich hoffe, Ihr habt Euch nicht gelangweilt… 🙂

 

Bernd vs. Matze

 

Eins der häufigsten Diskussionsthemen, wenn Kumpel Bernd Brink und ich uns aus rein sportlichen Gründen streiten, ist die Nachweisbarkeit vom Erfolg beim Angeln. Habt Ihr schon mal drüber sinniert, woran der Erfolg überhaupt festgemacht werden kann? Worauf ist die Schneidernacht zurückzuführen? Aufs Wetter? Den falschen Köder? Worauf die Megafangnacht? Auf die ausgeklügelten Rigs? die Boiliesorte? die Köderfischgröße?

 

Alles nur Prozentrechnung

Vor Jahren schrieb ich mal einen Fisch&Fang Artikel zu dem Thema, denn der Erfolg setzt sich aus vielen kleinen Einzelteilen zusammen. Ist der Haken scharf? Liegt die Montage am perfekten Platz? Wurde richtig dosiert gefüttert? Ist alles unauffällig präsentiert? Verhält der Angler sich ruhig genug? Stimmt die Wetterlage? All diese Aspekte verdienen es berücksichtigt zu werden.

Die Wetterlage ist oft der Hauptangeklagte wenn es nicht läuft

 

Nehmen wir an, ein Angler grübelt über die möglichen Ursachen eines Mißerfolges nach. Er kommt auf die Idee, seine Montage zu verändern. Das Vorfach ist zu lang, glaubt er, und kürzt es auf die Hälfte. In der Folgenacht fängt er seinen Fisch. Na und? Woran liegt jetzt der Erfolgs-Schlüssel? „Natürlich im gekürzten Vorfach!“, werden viele rufen. Ja. Möglich ist das. Aber möglich ist ebenso, dass die Wetterlage sich geändert hat und der Fisch auch aufs längere Vorfach gebissen hätte.

Dass der Zielfisch vorher gar nicht am Platz war, ist auch möglich, oder dass de Montage einen Meter weiter rechts präsentiert wurde. Darum führt der denkende Angler (der immer mehr fangen wird!) oftmals Dinge als Begründung für den Erfolg an, die möglicherweise damit gar nichts zu tun haben.Das ist das furchtbare Los von uns Anglern. Es ist immer möglich, dass wir die Schneidernacht noch zu einem guten Ende gebracht hätten, wären wir nur noch eine halbe Stunde länger am Wasser geblieben. Niemand weiß das, weil es nicht nachweisbar ist.

 

 

Hätte eine halbe Stunde länger am Wasser doch noch den Erfolg gebracht?

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Woran hängt der Erfolg?

 

Ein Beispiel dafür ist einer meiner Filme, in dem ich drauf hingewiesen habe, in England hätte man bei Stipperwettbewerben festgestellt, dass unter Hochspannungsleitungen oft besser gefangen wurde. Doch um das zu beweisen, müsste man viele Angler, über Jahre hinweg, um und unter den Leitungen exakt gleich angeln lassen und dann Vergleiche anststellen.

Die Beweisführung ist also schwer, und auch mein Versuch die Masse der Angler dafür heranzuziehen und die Frage öffentlich zu stellen, „Wie ist Eure Erfahrung unter Hochspannungsmasten?“ lässt sich kaum beantworten, zudem nur wenig Resonanz kam. Wenn bei den Stipperwettbewerben die erfolgreichen Angler unter den Masten gleichzeitig die ersten oder letzten der Reihe waren, fangen die automatisch besser, denn jedenfalls das ist sicher belegt und beweisbar. Auch wenn unter der Leitung Muscheln siedeln, und anderswo nicht (also rein zufällig), relativiert sich jede Aussage.

 

Ein Beispiel für die Fehlerhaftigkeit der Versuche zu belegen, woran der Erfolg nun liegt:

Statistiken über Großbarschfänge „belegten“ schon vor 20 Jahren, das die meisten Großbarsche mit Tauwurm gefangen werden. Aber ist das deshalb der empfehlenswerteste Köder? In der Tat, gab es schon immer unzählige Meldungen von Riesenbarschen, die auf Tauwurm gebissen haben. Ohne Zweifel ist der Wurm ein klasse Barschköder, was aber diese Statistik nicht enthält, ist die Angabe wie viele Angler wie oft mit Tauwurm angeln. Es wird eine Riesenmasse sein, und viele Barsche bissen als „Beifang“ beim Aalangeln. Die häufige Anwendung also macht ihn zum „Großbarschfänger“, nicht der Köder als solches. Ähnlich wäre eine Statistik (die ich jetzt erfinde), dass ein Großbarsch vor 30 Jahren besser mit Köderfisch zu fangen war. Denn der Grund dafür kann darin begründet sein, dass damals der LEBENDE Köderfisch noch erlaubt war.

 

Um Mißerfolge zu verarbeiten kann bei mir schon ein Frühstücksknäcke Wunder wirken

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Mißerfolge verarbeiten lernen

 

Ich denke das zeigt, wie schwer es ist „Erfolgsrezepte beim Angeln“ zu formulieren.So werden wir unser Leben lang weitergrübeln, wie, wo und wann wir am besten zum Erfolg gelangen.

Ist die Grübelei deshalb überflüssig? Niemals! Denn am Ende ist es die Motivation, die uns ans Wasser treibt und am Ende hoffentlich den Fisch bringt. Vorgestern habe ich für die Serie „Mit Matze am Wasser“ zum Beispiel voll und ganz in den Sand gesetzt. Das wirft zurück und kostet Zeit. Man sucht nach Erklärungen und Kollegen trösten mit den Worten: „Das ist halt Angeln!“ Recht haben sie. Ganze Filme habe ich schon darüber gemacht, die zeigen sollten, wie man nach Mißerfolgen wieder Motivation tankt.Meine Begründung: „Der August sollte anglerisch sowieso aus dem Kalender gestrichen werden!“ 🙂

Tanken, grübeln und spekulieren wir also weiter. Das bringt offensichtlich den Fisch! Der Weg scheint das Ziel zu sein.

 

 

 

So sehen motivierte Angler aus. Abseits aller Spekulationen bringt Motivation den meisten Fisch!

 

 

 

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