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Wenn die Huchen wirklich beißen


Huchen

Der 20. Dezember 2006 sollte für Guide und Flugangel-Instruktor Uwe Rieder aus Hallein ein schicksalhafter Tag werden.

10.01.2007

Normalerweise führt er Gäste an der Mur bei Knittelfeld auf Huchen. Diesmal ging er jedoch selbst im Revier „Hurch Flyfishing“ auf Huchenpirsch. Der Morgen war eisig und die Ufervegetation mit dickem Raureif überzogen. Die 12/13er Fliegenrute war über Nacht im Auto geblieben, anstelle des buschigen Streamers hing daher ein beinharter Eisklotz am Ende seines 50er Vorfaches. Nachdem der Streamer, eine Äschen-Imitation, in der Mur aufgetaut war, servierte Uwe seinen Streamer mit dem ersten Wurf an die Strömungskante. Noch auf halbem Weg fuhr ein dumpfer Schlag durch die Fliegenrute, unmittelbar danach durchbrach ein starker Huchen die Wasseroberfläche und versuchte mit wildem Kopfschütteln den Streamer wieder los zuwerden. Anschließend flüchtete der große Fisch flussab in die Hauptströmung der Mur und schließlich in einen tiefen Kolk. Nach langen aufregenden Minuten konnte der herrliche Fisch im seichten Wasser sicher gelandet werden. Nachdem dieser Fisch entsprechend versorgt war, (es wurden 2 Huchen für die Nachzucht gebraucht), wollte er es weiter unten im Bereich der Eisenbahnbrücke nochmals versuchen. Denn es gibt Tage, an denen man nicht nur einen Huchen fangen kann, das wusste der erfahrene Huchenfischer. Er präsentierte seinen Streamer wieder an der Strömungskante, dieser wurde aber von der schnellen Strömung rasch mitgetragen und driftete gerade in den Auslauf eines kleinen Pools, im selben Augenblick löste sich von der Uferlinie ein riesiger rötlichbrauner Schatten und glitt schemenhaft in die Richtung seines Streamers. Sekunden später fuhr ein dumpfer Schlag durch die Fliegenrute, nach zwei kräftigen Anhieben blitzte die kupferne Flanke des Huchens kurz auf, dann flüchtete der gewaltige Fisch direkt in die Hauptströmung. Nach bangen Sekunden endet die Flucht und der Huchen stellte sich mitten in der Mur wie ein U-Boot auf den Grund. Dann endlich, nach einer halben Ewigkeit kam wieder Bewegung ins Geschehen, und der Fisch kam aus der Hauptströmung direkt auf ihn zu, und wälzte sich wie ein Alligator an der Oberfläche. Noch ein paar Fluchten und wütendes Kopfschütteln an der Wasseroberfläche, dann lag auch dieser Huchen im seichten Wasser der Sandbank vor ihm. Erst jetzt wurde ihm bewusst welch kapitalen Fisch er da gefangen hatte. Auch dieser Fisch wurde behutsam in die Fischzucht transportiert um im kommenden Frühjahr für zahlreichen Nachwuchs zu sorgen. Spätere Messungen ergeben folgende Daten für den ersten Huchen: 114 cm und ca. 15 kg, sowie 128 cm und ca. 25 kg für den zweiten Fisch, um die Fische zu schonen, wurden die Fotos erst in der Fischzucht des Fischereivereins Hallein gemacht. Info: www.pro-guides.com -wh-

Wolfgang Hauer

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