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Welse im Käfig


Zur Überraschung der Fachleute wandern vor allem Welse aus dem Rhein in die Alb.
Zur Überraschung der Fachleute wandern vor allem Welse aus dem Rhein in die Alb.
Über eine Rutsche gelangen die Fische aus dem Reusenkäfig schonend in einen Wasserbottich.

Am 12. Juni wurde am Flüsschen Alb bei Karlsruhe eine Wanderfisch-Zählstelle in Betrieb genommen.

19.06.2007

In den ersten Tagen landeten vorwiegend große Welse, die vom Rhein zum Ablaichen in die Alb wanderten, im Reusenkäfig. Der größte Waller hatte eine Länge von 1,87 Meter und ein Gewicht von 49 Kilogramm. Viele weitere Welse lagen nur knapp unter diesen Werten. Auch Karpfen, Barben und andere Fischarten wanderten in die Alb. Für das Reusenteam war überraschend, dass im Gegensatz zur baugleichen Fischreuse in Iffezheim keine Rapfen in die Reuse gingen. Die kastenförmige Fangeinrichtung (2 x 2 x 2 Meter) nach dem Muster der Reuse am Fischpass Iffezheim wurde vom Tiefbauamt der Stadt in 450 Mannstunden geplant und gebaut. Der mit 16 Führungs- und Laufrollen geführte Fangkäfig kann mit einem Portalkran und Hilfe eines Elektrokettenzuges je nach gewünschter Fangrichtung in auf- oder absteigender Richtung in die Albschleuse eingesetzt werden. Die zu überwindende Höhendistanz beträgt sieben Meter.

Die auf- bzw. absteigungswilligen Wanderer werden über eine trichterartige Verengung in die Reuse geführt. Nach dem Anheben der Reuse werden die Fische mit dem Transportwasser schonend über eine Rutsche in einen bereitstehenden Bottich geleitet. Nach der Katalogisierung und Registrierung werden die Fische mit Wasser über eine Schlauchrutsche in das Ober- bzw. Unterwasser entlassen. Die Anlage wird von zehn ehrenamtlichen Mitarbeitern des AVK unter fachlicher Leitung der Fischereibehörde betreut. Die praktische Durchführung der Reusenfischerei und die örtliche Leitung dieses Pilotprojektes erfolgt unter der Leitung von Rudi Sauer vom AVK. Dieser hat mit viel Engagement die Weiterentwicklung der Reuse vorangetrieben. Die Reuse wird in der voraussichtlichen Betriebszeit von drei Jahren jeweils von Mitte März bis Juni und von September bis Ende November betrieben.

Alb soll wieder Lachsfluss werden

Das Flüsschen Alb bei Karlsruhe zählte früher zu den traditionellen Laich- und Fanggründen des Lachses. Der letzte Salm ging hier in den 70er Jahren einem Nebenerwerbsfischer ins Netz. Die Erfassung der Rückkehrer ist für das grenzüberschreitende Programm zur Wiederansiedlung des Lachses im Oberrhein von großer Bedeutung.

Um dem Lebenszyklus der Lachse und der anderen Langdistanzwanderer unter den Fischen auf die Spur zu kommen, wurde im November 2005 im Rahmen des EU-Life-Projektes die Einmündung der Alb den Bedürfnissen der Wanderfische angepasst. Die Alb wurde schon vor Jahren von der Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR) als bevorzugtes Gewässer für die Wiederansiedlung von Wanderfischen ausgewählt. In der zweiten Phase dieses Langzeitprojektes wurde unter der Leitung der Fischereibehörde beim Regierungspräsidium Karlsruhe und mit Unterstützung des Anglervereins AVK und des Tiefbauamtes der Stadt Karlsruhe in der Albschleuse nördlich des Karlsruher Ölhafens eine Großreuse als manuelle Fischzählstelle eingerichtet. Walter Jörger

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