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Warnow auf Arzneimittel-Rückstände untersucht

Am Steg des Olympiastützpunkts der Ruderer südlich von Rostock entnehmen Prof. Jens Tränckner und seine wissenschaftliche Mitarbeiterin Alena Seidenfaden von der Universität Rostock Wasserproben aus der Warnow, um sie auf Arzneimittel-Rückstände zu untersuchen. Bild: EU4Regions

Im Rahmen des EU-geförderten Projekts APRIORA werden Rückstände von Arzneimitteln in Gewässern untersucht. Bei Wind und Wetter entnehmen Wissenschaftler der Universität Rostock Wasserproben. Ziel ist es, durch innovative Ansätze die Abwasserbehandlung in Europa zu verbessern.

Die Warnow scheint an diesem kalten Vormittag bergauf zu fließen, dabei ist es nur der Wind, der die Oberfläche in starken Böen gegen die Fließrichtung treibt. Die Warnow liegt in diesem Teil in einem Naturschutzgebiet. Im Schilf an ihren Rändern ist die Fauna wertvoll, Vögel nisten hier und die Wiesen haben selbst im Winter ein sattes Grün. Aber der Fluss ist nicht nur Heimstadt von Tieren und Pflanzen, er ist auch Trinkwasserreservoir der Großstadt Rostock.

Arzneimittel-Rückstände gelangen in Gewässer

Am Steg des Olympiastützpunkts der Ruderer südlich von Rostock machen sich Prof. Jens Tränckner und seine wissenschaftliche Mitarbeiterin Alena Seidenfaden bereit, um Wasserproben aus der Warnow zu ziehen. Die beiden sind von der Universität Rostock und im EU-geförderten Projekt APRIORA aktiv. Die Wissenschaftler untersuchen das Fließgewässer auf Rückstände von Arzneien. Allein in Deutschland werden 35.000 Tonnen Arzneimittel jährlich eingenommen. Viele Rückstände gelangen über menschliche Ausscheidungen ins Abwasser und dann in die Gewässer, denn nicht alle Kläranlagen sind technisch gerüstet, auch diese Rückstände zu filtern. So gelangen Arzneiwirkstoffe letztendlich auch ins Trinkwasser.

Und hier setzt das Projekt APRIORA an. Durch die Kombination von Messungen und Modellierung kann die Verteilung der Wirkstoffe im Gewässer analysiert werden. Eine detaillierte Risikobewertung bezieht dabei die Auswirkungen auf die aquatische Umwelt, menschliche Nutzung und Antibiotikaresistenz mit ein. Dies ermöglicht es, den individuellen Beitrag jeder Kläranlage zur Belastung der Gewässer abzuschätzen.

Anhand der Wasserproben können Risiken durch Arzneimittelrückstände richtig eingeschätzt werden. Das Projekt APRIORA hilft so Gemeinden, die Trinkwasserqualität zu verbessern. Bild: EU4Regions

Zusammenarbeit in Europa fördern

Die Implementierung des APRIORA-Tools in der Ostseeregion verspricht Umwelt- und Gesundheitsvorteile, indem Behörden in die Lage versetzt werden, gezielte Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. Eine effektive Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen Partnern und Behörden wird durch regelmäßigen Austausch und Schulungen gewährleistet.

Das langfristige Ziel von APRIORA ist es, zur zielgenauen Verbesserung der Abwasserbehandlung in Europa beizutragen und möglicherweise den Ansatz auch auf andere Stoffe zu übertragen. Durch interregionale Zusammenarbeit entstehen nicht nur direkt anwendbare Lösungen, sondern es fördert auch das Zusammenwachsen von Europa auf wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene. Insgesamt zeigt das Projekt APRIORA, dass die grenzübergreifende Zusammenarbeit und der interdisziplinäre Ansatz einen bedeutenden Beitrag zur Bewältigung von Umweltproblemen leisten können.

-Pressemitteilung EU4Regions-Team-

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