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Verrückt nach Effzett

Verkaufsdisplay mit handgebautem Rahmen für die Effzett-Lieblingsgröße in 30 Gramm.

Markus Sumper berichtet uns, wie seine große Leidenschaft zu einem ikonischen Blinker von DAM entstanden ist, die viele ältere Angler teilen. Er schrieb uns:

„Hallo Thomas, ich habe eine Sammlung, die interessant für deine Beiträge sein könnte – Effzett-Blinker in allen Sonderfarben. Ich habe Hunderte in einer Box, auf der Tafel hängen die in meiner Lieblingsgröße mit 30 Gramm.

Ja, es fing wohl wie bei so vielen an, die zur Fischerei kommen. Der Großvater nimmt einen mit sobald man gehen kann und teilt sein jahrzehntealtes Wissen, aber auch die Leidenschaft für Natur und den Fischfang. Mein Opa war eher der Schleppangler, aber wenn er mal die Spinnrute rausholte, gab es nur einen Köder, den Effzett in 30g. Die beste Größe für Hecht, aber auch noch passabel für dicke Barsche. So vergingen die Jahre und ich wurde Zeuge von vielen schönen Fischen, die dem altbewährten Blinker nicht widerstehen konnten. Als ich älter wurde und nach einer „künstlerischen“ Pause vom Fischen, entdeckte ich für mich auch die Leidenschaft zur Jagd und ging wieder ans Wasser, aber mit modernem Gerät, neuen Spinnköden, auch mit Spinmad und wie sie nicht alle heißen. Die Erfolge waren mäßig. Da erinnerte ich mich an die Zeit mit meinem Opa, fand noch einen alten Effzett und fing wieder auf Anhieb.

So weit, so gut, wie kam es jetzt zu meiner Sammlung? Die Jahre vergingen und durch die neuen Köder wurde der Effzett aus den Läden gedrängt. Bis sogar gemunkelt wurde, der wird irgendwann nicht mehr hergestellt. Da ich nur dem originalen Effzett-Blinker vertraute, fing ich an zu hamstern. Und es wurde ständig mehr, da ich nicht so viele Köder abriss wie ich kaufte. Mein Opa hatte mir auch noch den Tipp gegeben: Bei klaren Wasser Blinker, die mit Farbe bedruckt sind, bei trübem Wasser die Standard-Farben! Deshalb fing ich an, mir auch wieder exotische Sonderfarben anzuschaffen. Als ich meinem Opa die Lage erklärte, dass es denn Effzett nicht mehr gibt, kramte er ein Päckchen raus mit alten Sonderfarben, die ich ihm mal geschenkt hatte. Mit den Worten „ich habe schon genug gefangen“ übergab er mir das Paket. Damals wusste ich nicht, dass ich noch viel mehr von denen bekommen werde. Egal ob beim Spanienurlaub oder bei Angelshop-Auflösungen, ich musste alles aufkaufen. Und mit alles, meine ich alles, teilweise 5er Packungen originalverschweißt aus der Fabrik. Ich schätze die Anzahl auf rund 1.000 Blinker, die in meinem Besitz sind. Das ging so weit, dass Opa jetzt zu mir kommt, wenn er wieder mal einen Blinker braucht. Anbei ein paar Fotos, vor dem Sortieren, als ich einen Angelladen aufgekauft hatte. Die passende Reklametafel gab es auch mal dazu, und Werner Malle, der in der Huchenszene kein Unbekannter ist, fertigte mir als Geschenk den Rahmen an, naja, Sechs Effzetts gabs dafür. Meine Lieblingsangel für diese Blinker ist eine gespliesste Hardy von 1938, die von Werner Malle abgeschliffen und mit neuen Ringen bestückt wurde. Liebe Grüße Markus“

Hallo Markus, ich kenne das Gefühl, wenn plötzlich ein lange geliebtes Angelgerät oder Zubehörteil nicht mehr hergestellt wird. Ich habe mir damals tütenweise Partridge-Drillinge zum Hechtangeln auf Halde gelegt. Die reichen für mehrere Leben. Auch ein sicherer Vorrat von bewährten Rollenklassikern schlummert in meinem Schrank (alte Shimano Baitrunner 3500 und 4500, Cardinal 54, 55, 57, 44 und 66, Abu Kapselrollen…), die ich alle noch angeln möchte. Leider sind die Rollen, die ich seit Jahrzehnten fische, zu robust – sie gehen einfach nicht kaputt. So dass ich die „Sicherheitsreserve“ kaum brauchen werde. Dazu stehen hier noch kistenweise englische Holzposen, die alle noch gefischt werden müssen. Hoffentlich reicht die Zeit noch dazu.

Übrigens: Ralph Dijk von DAM und Pure Fishing hat mich informiert, dass die Blinker natürlich noch immer produziert und verkauft werden. Auch werden die meisten noch immer in Europa hergestellt. Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Tipp vom Opa: Klassische Naturfarben für trübes Wasser.
Die bedruckten Sonderfarben sollen laut Markus' Opa bei klarem Wasser besonders fängig sein.
Nur ein kleiner Teil der Sammlung: "Beute" von einer Angelgeschäftsauflösung.
Ergebnis einer weiteren Einkaufstour: Sicherer Vorrat für die nächsten hundert Jahre.
Auch Welse mögen Blech: Markus Sumper war mit Effzett-Blinker und gespließter Hardy-Rute erfolgreich.
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