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USA im Rekord-Fieber

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Seit 72 Jahren besteht der amerikanische Schwarzbarsch-Rekord: Jetzt ist die Zeit reif – 28 Millionen Angler sind auf der Jagd nach dem „Millionen-Dollar-Fisch“.

Als George Perry 1932 seine gespließte Bambus-Rute hochriss, hakte er den größten offiziell anerkannten Schwarzbarsch der USA. Seit diesen Tagen träumen in den USA alle Angler nur noch vom magischen Gewicht: 22 Pfund und 4 Unzen (10,080 Kilogramm).

Amerikas 28 Millionen Süßwasser-Angler investieren Unsummen, um einen noch größeren „bass“ an die Rute zu bekommen. Der „Millionen-Dollar-Fisch“ würde dem Fänger ein sorgenfreies Leben bescheren, dafür sorgt die weltweit umsatzstärkste Angel-Industrie. Aber viel wichtiger: Der Fisch würde den ältesten Rekord der amerikanischen Sport-Geschichte brechen – Ruhm, Ehre und lukrative Auftritte in Talkshows inklusive.

Pech gehabt

Im vergangenen Sommer wäre es fast soweit gewesen: Eine Anglerin fing einen 225 Pfund schweren Schwarzbarsch in einem Mini-See in Kalifornien doch leider wurde der Rekord von der „International Game Fish Association“ IGFA nicht offiziell anerkannt. Zwar konnte die Anglerin Fang-Zeugen Fotos und eine geeichte Waage vorweisen doch vergaß sie eines: ein Bild mit Größenvergleich Streichholzschachtel oder Zollstock damit die Sachverständigen den Fisch schätzen konnten. Der Barsch wächst weiter – er wurde wie üblich nach dem Fang zurückgesetzt. Hätte die Anglerin den Barsch-Brocken abgeschlagen und der Kommission vorgelegt die Dollars wären ihr nur so zugeflogen.

Die Zeit ist reif!

Der Rekord liegt in der Luft. Die texanischen Fischerei-Behörden starteten die „Operation Welt-Rekord“: Sie setzten in den vergangenen Jahren 10 Millionen Schwarzbarsche in 70 Seen aus. Es wurden nur die schnell- und großwüchsigsten Elternfische für die Zucht ausgewählt.

Schon in diesem Jahr wurden in dem südlichen Bundesstaat 13 Fische über 13 Pfund gemeldet. „Es ist der begehrteste Rekord überhaupt und wir setzen alles daran ihn Realität werden zu lassen“ bekräftigt Phil Durocher vom „Texas Parks and Wildlife Department“.

Auch in Georgia und Florida wurden vergleichbar aufwändige Besatz-Maßnahmen durchgeführt und viel Geld investiert. Denn die US-Angler geben jährlich 116 Milliarden Dollar für ihr Hobby aus – die Heimat des neuen Barsch-Rekordes würde überflutet werden von zahlungswilligen Angel-Freunden. Die Wirtschaft an den Ufern des Fang-Gewässers würde aufblühen – ein gutes Geschäft.

Terrier an der Leine

Kampfstarkes Großmaul: Einige Fachleute vergleichen die Kampfkraft des zukünftigen Rekord-Schwarzbarsch oft mit einem ausgewachsenen Jack Russel Terrier. Beide würden an der feinen Spinnruten einen ähnlichen Kampf liefern. Vielleicht fällt der alte Barsch-Rekord in diesem Jahr und ein glücklicher Angler kann es mit dem „Terrier“ aufnehmen. Es bleibt spannend.

-tk-

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