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Triplex Doublette

Die Triplex Doublette in grünem Hammerschlag-Lack. Leider war diese Lackierung auf dem schnell oxidierenden Spritzgussgehäuse nicht lange haltbar. Die Legierung war noch nicht ganz ausgereift.

Nach der „Triplex Kaiser“ und der „Florida“ möchte ich hier im Blog eine weitere deutsche Stationärrolle aus der Nachkriegszeit vorstellen, die „Triplex Doublette“.

Diese Rolle wurde von Victor Brandl, Firma „Triplex-Angelgeräte“ in München-Obermetzing hergestellt, die letzten Nachfolgefirma des aus dem Sudetenland übersiedelten Herstellers „Triplex Sol W. Thöner“.

Die „Doublette“ wird in der Fischwaid 03/1958 angepriesen, zusammen mit den Modellen C55 sowie Elite I und II. Die Rolle kostete damals veritable 37,50 DM. Sie wird im Vergleich zur kleinen Triplex-C als „großes Modell“ (Schnurfassung 150m 0,40er) mit beiliegender Reservespule beworben

Die Doublette stand in Konkurrenz zu technisch überlegenen französischen Modellen, wie der Mitchell 300 (59,70 DM) oder der Bretton 804 (46,50 DM). Auch die italienische Alcedo (vertrieben über Sportex) und die englische Intrepid (über Brink) drängten auf den deutschen Markt, letztere überzeugte aber qualitativ nicht. Auch deutsche Rollen machten den Triplex-Modellen starke Konkurrenz: Regina (kostete ebenfalls 37,50 DM), verschiedene Dam Quick-Modelle (Super 80 DM, Finessa 57 DM, Spinnfix 24 DM, Junior 35 DM usw.), die Plate Atlantis (56 DM) und Spinette lagen zeitgleich in den Läden. Letzen Endes konnten sich in den Folgejahren vor allem die Modelle von DAM bei uns durchsetzen. Fast alle Kleinhersteller von Stationärrollen, die nach dem Krieg aus dem Boden schossen, stellten um das Ende der 1950er Jahre ihren Betrieb ein. Ab 1960 kamen mit der Brink 60 auch schon Rollen aus Fernost auf den deutschen Markt.

Victor Brandl hat um etwa 1956 die Firma Triplex übernommen. Die Doublette kommt bei ihm mit Metallspule heraus. E soll auch einen Doublette-Vorgänger mit Kunststoffspule gegeben haben (laut tschechischer Internet-Quelle angeblich gebaut ab 1954), so heißt es jedenfalls. Oder war nur die mitgelieferte Ersatzspule aus Kunststoff?

Warum diese Rolle aber Doublette heißt, erschließt sich mir nicht. Was an dieser Rolle doppelt sein soll, ist nicht erkennbar. Der Produktname könnte auch auf ein Duplikat einer anderen Rolle hinweisen. Vielleicht habt Ihr eine Idee?

Wer hat die Triplex-Modell „Juwel“ und „Adria“ in seiner Sammlung? Fotos fürs Blog bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Die Doublette besaß eine große Metallspule mit hoher Schnurfassung.
Die Aufschrift auf der Bremsmutter kündete von vergangenen Zeiten, "WT" steht für Wilhelm Thöner.
Eigentümliche Rücklaufsperre: Sie wird ein- und ausgeschaltet durch Hin- und Herschieben des Metallstiftes.

Anmerkung vom 14. Sepetmber 2021:

Jürgen Keller schrieb per Mail: „Hallo Thomas, hier ein paar Fotos von der Triplex Sport, die ist der Doublette bis auf ein paar kleine Unterschiede sehr ähnlich. Diese hat auf jeden Fall noch ihren Lack – sogar auf der Kurbel. Grüße Jürgen“

Die Triplex Sport besitzt den gleichen Schiebestift für die Rücklaufsperre, auch ebenfalls eine Metallspule. Ihr Hammerschlaglack ist aber bläulicher.
Bei der "Sport" ist sogar die Kurbel lackiert.
Die Bremsspule ist ebenfalls aus weißem Kunststoff, fällt aber deutlich schlichter aus.
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