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Storch – oder doch nicht?

Storch? Oder doch eher Reiher oder Kranich? Wer ist der Hersteller dieses Devonspinners?

Vor einigen Jahren konnte ich diesen auf Karte montierten Devon in Originalbox erwerben.

Die Schachtel ist komplett unbeschriftet, auf der Karte steht „cc 9/=“. Auf der Karte prangt ein goldener Schreitvogel, der an den berühmten Storch der Firma Stork in München erinnert, vor allem durch das eine angehobene Bein. Wie wir Sammler wissen, gibt es diese berühmte Storchmarke in vielen Variationen: ohne Schlange im Maul (nur bei der ganz frühen Storkmarke), mit Schlange im Maul, mit und ohne Schilf…

Der Vogel auf der Devonkarte macht mich aus vielen Gründen stutzig. Zum einen fehlt die Schlange im Maul, zum anderen hat er einen Federzipfel auf dem Kopf, wie wir ihn vom Kranich oder Graureiher kennen. Ich gehe deshalb davon aus, dass es sich um einen anderen Hersteller handelt, der vielleicht auf Verwechselungen mit der berühmten Storchmarke spekuliert hat. Es gibt da die polnische Marke Polsping mit dem Kranich-Logo, aber auch britische Angelgeräte-Firmen, die sogar ein Storch-Logo benutzt haben. Etwa Robertson of Glasgow mit einem fliegenden Storch mit Fisch im Maul. Ein weiterer Storch/Reiher/Kranich, der dem Vogel auf meiner Karte sehr ähnlich ist, taucht auf zusätzlich mit „XX“ gemarkten Blinkern auf. Wer weiß mehr über diesen ominösen Hersteller?

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

Um von Stork in München zu sein, fehlt dem Vogel die Schlange im Maul.
Um von Stork in München zu sein, fehlt dem Vogel die Schlange im Maul.
Logo des Münchner Angelgeräteherstellers Stork: Schreitender Storch mit Schlange im Maul.
Spätes Stork-Logo aus den 1950er Jahren mit deutlich mehr Federn.
Ganz frühes Stork-Logo vom Ende des 19. Jahrhunderts: Strichmännchen-Storch ohne Schlange mit dem Zusatz Z.R. 487.
Auf einem Stork-Katalog der 1920er Jahre finden wir den Storch sogar nach rechts blickend und ohne Schlange.

Anmerkung vom 12. August 2024:

Martin Peindl per Mail: „Hallo Thomas, ich kann keine verbindliche Aussage zum Hersteller des Devons treffen, als Referenz aber zumindest einen Stork-Devon übermitteln, wie er von Stork in den 20er-Jahren vertrieben wurde. Der Devon selbst war nicht gepunzt. Die Karte war mit dem „Stork-Wappen“ als Firmenlogo versehen. Liebe Grüße Martin“

Hallo Martin, allerbesten Dank! Interessant finde ich, dass Dein Devon die Nummer 8 1/2 hatte (obwohl 90 mm lang) und mein Köder die Nummer 9. Beide Köder, samt Vorfach und Montage, sind ziemlich ähnlich, beide wurden wohl in England gefertigt. Liebe Grüße Thomas

Die Karte für einen Stork-Devon, so wie sie aussehen muss.
Unten der Storch mit einer Schlange im Maul auf einem Wappenschild.
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