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Seit November 137 Lachse

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Umweltminister Uhlenberg
Sieglachs

Der nordrhein-westfälische Umweltminister Eckhard Uhlenberg besuchte die Kontroll- und Fangstation für Lachse an der Sieg.

22.11.2006

Dieser Termin machte ihm sichtlich Spaß. Umweltminister Uhlenberg stellte Anfang November 2007 an der Fischkontrollstation in Buisdorf das Wanderfischprogramm für die Jahre 2007 bis 2010 vor. Damit geht das 1998 gegründete Programm in die letzte Phase, für die das Land rund 1,2 Millionen Euro zur Verfügung stellt. In etwa gleicher Höhe fließen zusätzlich Mittel der Europäischen Union zur Entwicklung der Fischereigewässer.

Ab 2011 soll sich das Wanderfischprogramm dann weitgehend über die im letzten Jahr vom Rheinischen Fischereiverband von 1880 e.V. gegründete Stiftung Wasserlauf NRW und Aktivitäten der Fischerei-Verbände und -Genossenschaften tragen.

Der Minister ließ es sich nicht nehmen einen stattlichen Lachs in die Hände zu nehmen und ihn sichtlich stolz zu präsentieren. Der Fisch wurde nach dem Pressetermin umgehend schonend in die Sieg zurückgesetzt. Er soll für möglichst viele Nachkommen in der laufenden Laichsaison zu sorgen. „Die Anstrengungen um einen verbesserten Schutz der Wanderfische und ihrer Lebensräume, die wir in den letzten Jahren unternommen haben, zeigen Wirkung“, erklärte Umweltminister Eckhard Uhlenberg. „Nordrhein-Westfalen ist das Rheinanliegerland, in dem die meisten zurückkehrenden Lachse gezählt werden. Jeden Herbst steigen Hunderte Fische die Flüsse herauf, um hier abzulaichen. Dass wir dieses großartige Schauspiel nach dem Aussterben des Rheinlachses Mitte der fünfziger Jahre wieder erleben können, ist ein Erfolg dieses Programms.“ Neben dem Lachs sind auch der weltweit in seinem Bestand bedrohte Europäische Aal, der Maifisch und der Nordseeschnäpel Wanderfischarten, die mit dem Programm wieder dauerhaft heimisch gemacht werden sollen.

Nach 2011 geht es weiter

Das Wanderfischprogramm begann im Jahr 1998 mit einer bis 2002 dauernden Untersuchungsphase, in der die NRW-Gewässer auf ökologische Engpässe und mögliche Verbesserungen überprüft wurden. In der Umsetzungsphase der Jahre 2003 bis 2006 wurden ersten Maßnahmen in den Bereichen Durchgängigkeit, Habitat-Restaurierung und Laichgebietsschutz realisiert. In der nun startenden Selbstständigkeitsphase von 2007 bis 2010 sollen in ausgewählten Gewässern weitere Maßnahmen durchgeführt bzw. abgeschlossen werden. Zu den Schwerpunktgewässern zählen dabei neben der Sieg als Pilotgewässer auch Wupper, Dhünn und Eifelrur. In Lippe, Ems, Weser und dem Unterlauf der Ruhr sollen besonders für Aale wieder gute Lebensbedingungen geschaffen werden. Konkrete Projekte sind unter anderem der Bau einer Fischabstiegsanlage am Sieg-Wehr Unkelmühle, die Einrichtung eines Fischaufstiegs und eines Besucherzentrums am Ruhr-Wehr Duisburg und eine Durchgängigkeits-Studie zum Hauptlauf der Eifelrur, die in Kooperation mit den Niederlanden entstehen wird. Ab 2011 übernimmt dann die Stiftung Wasserlauf NRW einen Großteil der weiteren Maßnahmen des Wanderfischprogramms. Das Land unterstützt die Stiftung beim Aufbau des benötigten Grundkapitals von mindestens zwei Millionen Euro und hat dazu im ersten Schritt 500.000 Euro aus der Fischereiabgabe des Jahres 2006 zur Verfügung gestellt. „Mit der Stiftung Wasserlauf wollen wir das Engagement der Angler und aller anderen am Wasser interessierten Bürgergruppen bündeln und eine gemeinsame Zukunftsplattform gründen“, erläuterte der Präsident des Fischereiverbands NRW und Vorstandsmitglied der Stiftung, Dr. Ernst Heddergott. Uhlenberg konnte bei seinem Besuch an der Fischkontrollstation auch die Markierung heimgekehrter Lachse beobachten, für die Schulklassen aus der Region Patenschaften übernommen haben. Rund 100 Schülerinnen und Schüler aus Siegburg, Hennef und St. Augustin erhielten eine Lachspatenschaftsurkunde der Stiftung Wasserlauf und können so die Entwicklung heimischer Lachse hautnah verfolgen. Vom Aufstieg der Laichtiere im November bis hin zum Freilassen der neuen Jungfischgeneration im Frühjahr begleiten die Schüler das Projekt. Ermöglicht haben diese Lachspatenschaften Spenden regionaler Unternehmen. So haben die „Rhenag- Rheinische Energie AG“, die VR-Bank Rhein-Sieg, die Monofil-Technik GmbH und die Siegwerk Druckfarben AG insgesamt über 15.000 Euro für den Aufbau der Stiftung Wasserlauf und die Lachspatenschaften gestiftet. Das komplette Wanderfischprogramm 2007 bis 2010 kann im Internet unter www.munlv.nrw.de heruntergeladen oder als Broschüre unter der Telefonnummer 0211/4566666 oder der E-Mail-Adresse infoservice@munlv.nrw.de angefordert werden. Info: www.wasserlauf-nrw.de -pm-

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