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Schwarz finierte Noris-Fliegenrute

Noris "Exquisit": Schwarze Gespließte aus der Zeit um 1950.

Auch wenn man bei dieser ausnehmend hübschen Rute auf den ersten Blick von einem Vorkriegsmodell ausgehen würde, handelt es sich doch um eine Noris-Fluggerte aus der frühen Nachkriegszeit.

In meinem Noris-Katalog aus den frühen 1950ern findet sich die dreiteilige „Exquisit“ Nr. 2016 aus schwarz finiertem, gespließtem Tonkin. Diese nur 160g schwere Gespließte wurde wahlweise mit nur einer oder auch mit Reservespitze ausgeliefert. Mit zwei Spitzen kostete sie mit Futteral (damals bei Noris nur gegen Aufpreis!) stolze 85 DM. Mit nur einer Spitze ohne Futteral gab es das gute Stück schon für „nur“ 66,50 DM. Nur zur Info: 1950 lag der durchschnittliche Stundenlohn in Deutschland bei etwa 1 DM! Die Seltenheit dieser hochpreisigen Gerte macht sie trotz ihres mittelprächtigen Zustands dennoch sammelwürdig.

In der Vorkriegszeit, den 1930ern, war Noris in Nürnberg berühmt für seine grün finierten Fliegenruten, eine mittelpreisige Gebrauchsrutenserie. Diese Ruten waren „olivgrün lichtecht finiert“ und besaßen gebläute Ringe und Beschläge. Auch diese feinen Gerten waren absolute Hingucker und sind heute gesuchte Sammlerstücke.

Die schwarze Noris Exquisit besitzt ein Rubbelbildchen von einem Angelgerätehändler „Engelhardt“. Über Google konnte ich da auf die Schnelle keinen alteingesessenen Fachhändler mit diesem Namen finden. Nur Angelsport Engelhardt in Stade, laut Firmenwebseite besteht dieser Fachhändler aber erst seit gut 25 Jahren.

Wer hat da weitere Infos? Bitte Mail an thomas.kalweit@paulparey.de

Ein Rubbelbildchen des Fachhändlers Engelhardt prangt auf der hübschen Gerte.
Der Griff besteht aus Messing mit Alu-Beschlägen.
Leit- und Spitzenring besitzen eine Achateinlage.
Die Messinghülsen wurden noch aus dem Vollen gedreht.
Die Kanten der sechskantigen Rute sind stark berieben. Sie wird schon so einige gute Fische in ihrem Leben gesehen haben.
Auch stark gefischt zeigt diese Rute immer noch den Glanz längst vergangener Tage.

Anmerkung vom 5. Oktober 2022:

Jürgen Keller per Mail: „Hallo Thomas, natürlich hat man sowas schon lange im Keller, aber leider ist meine in desolatem Zustand, mehrfach gebrochen, schade eigentlich. Aber wenn jemand Lust dran hat, sowas zum richten, dann gebe ich sie gerne ab. Gruß Jürgen“

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