Am 16. Januar 2005 präsentiert das Deutsche Meeresmuseum zum ersten Mal in Deutschland einen Riesen-Kalmar der Gattung Architeuthis.
Im Rahmen eines Familien-Sonntags wird das sechs Meter lange und 49 Kilogramm schwere Tier aus Neuseeland enthüllt und vorgestellt. Bereits im Frühjahr 2004 konnte das Museum durch Vermittlung des Kopffüßer-Spezialisten Volker Miske vom Zoologischen Institut der Universität Greifswald das Tier erwerben. Als zentrales Exponat der Ausstellungen wird es später ins Ozeaneum Stralsund umziehen. Nur wenige Museen der Welt zeigen Riesen-Kalmare.
Seit Jahrhunderten geistert der geheimnisvolle Riesen-Kalmar durch Mythen und Seefahrer-Geschichten. Lange sah man dieses legendäre Seeungeheuer, häufig auch „Riesenkrake“ genannt, als Schiffe versenkendes und Menschen verschlingende Legende an. Erst seit 1857 zählt die Gattung Architeuthis zu den wissenschaftlich beschriebenen Tieren. Bisher sah noch nie ein Mensch einen solchen Giganten lebend in seinem natürlichen Lebensraum, in den dunklen Weiten der oberen Tiefsee.
Faszinierende Lebewesen
Zu den heute lebenden Kopffüßern wissenschaftlich: Cephalopoda gehören neben Kraken Kalmaren Sepien und Tiefsee-Vampiren auch der altertümliche Nautilus. Als Angehörige des Tier-Stammes der Weichtiere sind Kopffüßer eng verwandt mit Schnecken und Muscheln. Man müsste Tinten-Fische daher eigentlich „Tinten-Schnecken“ nennen: Viele von ihnen sind in der Lage bei Gefahr ihre Umgebung mit Tinte zu vernebeln.
Kopffüßer haben sich aber im Körperbau und durch außergewöhnliche Intelligenz-Leistungen im Laufe der Stammes-Geschichte weit von den anderen Weichtier-Vertretern entfernt. Die gigantischen Riesen-Kalmare sind die größten bisher bekannten Weichtiere.
Info: Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Katharinenberg 14-20, 18435 Stralsund, Telefon +49-3831-2650-210, Fax +49-3831-2650-209, www.meeresmuseum.de.
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