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Man lernt nie aus

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Man lernt nie aus

29.01.2015 17:39 von Matze Koch

Man lernt nie aus

Der Angler in der Öffentlichkeit – Dumm wie Brot und schlicht in seiner Lebensart

Weiß nix, kann nix, macht nix.

Stock, Band, Korken, Haken, Mofa, Zigarre und eine Flasche Bier. Das ist das landläufige Bild des Anglers in der deutschen Bevölkerung. Ich wünschte es wäre nur eine Karikatur. Da wünscht man sich sehnlichst in England oder den USA geboren zu sein, denn da hat das Angeln nicht diesen muffigen Charakter in der Öffentlichkeit. „Wer nicht angelt kann nicht Präsident werden!“ heißt es gar in den Staaten. Das umfangreiche fachliche Wissen, welches ein Angler im Lauf der Zeit anhäuft, ist dem Laien nicht im geringsten klar, das wird mir immer wieder deutlich, wenn ich mit meinen nicht angelnden Verwandten über mein Hobby spreche. Kopfschütteln ist da noch das geringste Übel, das ich ernte. Schade eigentlich, ich hoffe, das ändert sich im Lauf der Zeit und ich hoffe ich habe einen kleinen Teil dazu beigetragen. Denn ich bin immer wieder selber überrascht, wie umfangreich das Fachwissen in jeder Angelsparte sein muss, um erfolgreich zu sein.

 

Selbst zum Angeln zu doof

 

Fachwissen ohne Ende

Auf meinen vielfältigen Reportagen für den Pareyverlag, egal ob für den Raubfisch oder die Fisch&Fang, lerne ich selber immer noch wieder Dinge dazu. Sei es, dass mir ein Jungangler eine Montage zeigt, die noch nie gesehen habe, oder ob ich gestern, bei einer Reportage über einen Wurmzüchter, völlig baff bin, wie viel Fachwissen und Arbeitseinsatz allein dafür nötig ist vernünftige Angelwürmer zu produzieren (zu sehen übrigens auf der DVD einer der kommenden Raubfischausgaben) „Ein Angler ist doch das gleiche, wie ein Angler!“ mag ein Laie denken. Von wegen. Wenn mir während eines Reportes mal Fachausdrücke auf einer anderen Angelsparte unterkommen, und ich mich informieren muss, dann kann ich es selbst oft kaum fassen, wie umfanrgreich die nun wieder ist. Unten rechts könnt ihr anhand der Umfrage der Onlineredaktion sehen, wie viele Angelsparten es gibt, und allein das Spinnfischen könnte man wieder in zehn Fachgebiete unterteilen.

 

Unfassbar, wieviel Knowhow für die Wurmzucht erforderlich ist

 

Flexibel genug?

Kürzlich musste ich zum Beispiel für einen Film notgedrungen die Fliegenrute schwingen. Kollege Benny Dittmann, Fachmann auf dem Gebiet, gab mir nicht nur gute Tipps (und lachte über meinen fürchterlichen Wurfstil), sondern machte mir einmal mehr etwas klar, indem er mich auf einen Kollegen verwies, was die Wurftechnik betrifft. Auch er, ein sicherer Fliegenfischer, hat offenbar noch keinesfalls ausgelernt in seinem Bereich.

Manchmal überraschen mich Teilnehmer meiner Seminare mit Montagen und Ideen, die sie selber erdacht haben, und ich bin erstaunt, wie sehr der Ratschlag „Flexibel sein ist alles!“ beherzigt wird. Oft werden mir die Geistesblitze sogar mit diesen meinen alten Worten überreicht und ich staune, was die Anglerhirne so alles ausbrüten, speziell für die eigenen Gewässer konzipieren sie ihre Eingebungen.Man lernt also nicht nur ständig, sondern ist auch noch selber kreativ, und mit etwas Glück profitieren andere Angler eines Tages vom eigenen Wissen, und ferner Zukunft kommt die „Heini Meyermontage“ oder der „Hinderk Bocki Knoten“ oder gar der „Matze Koch Ufermülleimer“ groß raus.(das ist ein patentierter Mülleimer, der Anglern Stromstöße verpasst, wenn sie ihren Müll nicht wegräumen! )

 

Über Ideen und Montagen meiner Seminarteilnehmer kann ich manchmal selber nur staunen. Viele kommen nicht allein zum Lernen, sondern zum Austausch unter Spezis

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