Am 10. März 2021 werden Brandenburger Angler rund eine Million Glasaale in ihre Verbandsgewässer aussetzen.
Die kleinen Aale kommen aus Südfrankreich von der Atlantikküste. Querverbauungen der Flüsse verhindern ihren natürlichen Auf- und Abstieg. Die Aale werden nur in diejenigen Gewässer gesetzt, welche die Abwanderung der Aale zu ihren Laichgebieten in der Sargassosee auch gewährleisten. Das Projekt „Besatz mit europäischem Aal“ wird gefördert durch die Fischereiabgabe des Landes Brandenburg.
Glasaale kommen in Europa im Oktober/November zuerst an den portugiesischen und spanischen Küsten an, später dann in Frankreich, Irland und England. An der Nordseeküste und im Kattegat findet man sie von Februar bis März, in der Ostsee noch später. Nachdem Anfang 2020 ein deutlicher Zuwachs der Glasaalwanderung an den Küsten Großbritanniens zu verzeichnen war, konnte man wieder Hoffnung schöpfen, dass sich der Aal auf einem guten Weg befindet.
Nichtsdestotrotz muss für den Zustand der Aalpopulationen innerhalb seines gesamten Verbreitungsgebietes weiterhin Sorge getragen werden. Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist seit 2008 auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) als stark bedrohte Fischart gelistet.
Aale sind katadrome (griech.: hinablaufend) Wanderfische, die zum Laichen vom Süßwasser ins Meer ziehen. Die Reise in die Sargassosee dauert ein bis anderthalb Jahre. Während ihrer Wanderung im Meer schwimmen sie in Tiefen bis zu 1.000 Metern. Im folgenden Jahr treffen sie dann in der Sargassosee ein, wo sie vermutlich in Tiefen bis zu 2.000 Metern laichen. Dieser letzte Lebensakt raubt ihnen dann auch die allerletzten Energiereserven und sie sterben nach der Paarung.
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