Der gefärbte Lachs wurde nach dem Fang schonend in sein Element zurückgesetzt. |
Was einem beim Küstenspinnen in der Flensburger Förde so alles passieren kann…
22.10.2009
Wolfgang Kasper aus Flensburg kämpfte am 2. Oktober mit einem Großsalmoniden von über 15 Pfund. Hier sein Fangbericht: „Mein Sohn Fin und ich haben an diesem Tag die Meerforellensaison 2009/2010 eingeläutet. Wir führen ein internes Anglertagebuch, immer von Oktober bis Oktober. In der Saison 2008/2009 hat mein Sohn mit riesigem Vorsprung gewonnen. In der neuen Saison wollte ich richtig angreifen! An der Flensburger Innenförde angekommen, montierten wir unsere Ruten und stiegen ins Wasser. Die Sonne schien, aber auch ein paar Regenschauer kamen über uns, der Wind in der Stärke 3-4 kam aus West, das 15 Grad warme Wasser war leicht wellig. Um 16.30 Uhr, ungefähr bei meinem achten mit der leichten Spinnrute (CSW172 von Abu mit dem Durchlaufwobbler Magic Eye Tubular in 16 Gramm, grün mit schwarzen Punkten; ein 60 Zentimeter langes Fluorocarbon-Vorfach in 7,5 Kilo, als Hauptschnur Berkley Fireline Crystal in 7,9 Kilo), die stieg ein guter Fisch auf meinen Köder ein. Zuerst dachte ich an einen Dorsch, weil er sich wie ein nasser Sack herankurbeln ließ. Doch etwa fünf Meter vor meinen Füßen explodierte der vermeintliche Dorsch regelrecht. Es gab einen gewaltigen Wasserschwall und der Fisch zog in kürzester Zeit circa 100 Meter Schnur von meiner Rolle. Dann ein gewaltiger Sprung aus dem Wasser, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Jetzt wusste ich, dass ein großer Salmonide an meinem Haken hing. Die nächsten 5 Minuten konnten weder Lachs noch ich den Kampf für sich entscheiden. Weit draußen ging es immer nur wenige Meter hin und her. Meine leichte Rute bog sich wie ein Flitzebogen. Ich habe innerlich gebetet, dass der Fisch nicht aussteigt, der Haken gut sitzt und die Bremse richtig eingestellt ist. In 50 Metern Entfernung machte der Fisch noch einen gewaltigen Sprung. Fin stand mit dem Kescher bereit. Kurz vor der Landung startete der Brocken noch einmal durch. Erst nach 20 Minuten war der Fisch bereit für das Netz, ich konnte einen gewaltigen Lachs über die Keschermaschen führen. Wahnsinn!!! Wir mussten uns erstmal wieder beruhigen. Jetzt musste alles schnell gehen. Der gefärbte Lachs musste schnell wieder schonend ins Wasser zurückgesetzt werden. Der Fisch war 90 Zentimeter lang und 7,55 Kilo schwer. Als Nervennahrung haben wir uns erst einmal eine Flasche Flensburger gegönnt. Das Plopp hat man bis Dänemark gehört!“ Wolfgang Kasper