Experten-Blogs Sammlerblog Kugelspinner nach Behm

Kugelspinner nach Behm

Kleine Behm-Kugelspinner zum Forellenfischen. Aus: Hildebrand-Wieland-Katalog von 1914.

Jeder Angelgeräte-Sammler kennt die großen buschigen Kugel- oder Maus-Spinner nach Dr. Alexander Behm.

Meist wurde der Puschel aus krausen Tierhaaren, aber auch aus Pfauengras oder rot gefärbten Straußenfedern hergestellt. Die Kugelspinner mit Federn sind meistens nicht mehr erhalten.

Es gab aber auch winzige Behm-Kugelspinner zum Forellenangeln mit der Fliegenrute, Modelle mit einer im Palmer-Stil gebundenen Hahnenhechel oder auch Varianten mit Pfauen- und Straußenfedern. Diesmal möchte ich ein besonders einfaches, dafür haltbares Modell zeigen, den „Kugelspinner nach A.Behm mit Goldbandleib“. Es gab auch noch ein Modell mit „vergoldetem glänzenden Metallleib“. Zu finden ist diese ab 2 cm langen Forellenköder im Hildebrand-Wieland-Katalog von 1914.

Wer hat weitere Behm-Kugelspinner? Bilder an thomas.kalweit@paulparey.de

Beim abgebildeten Modell besteht der Leib aus Goldtinsel, das über die Jahre schwarz angelaufen ist.
Besonders bekannt sind die großen Behm-Kugelspinner mit Haarpuschel (links im Bild). Sie sollten beim Huchenangeln eine Maus imitieren.

Anmerkung vom 14. Januar 2021:

Karl-Heinz Brähler schrieb per Mail: „Hallo Thomas, zu meinem täglichen Ritual gehört auch ein Blick in den Sammlerblog vom FuF. Heute fand ich deine Abhandlung über den Behm-Kugelspinner. In meiner Sammlung habe ich auch 4 Stück. Leider haben auch die Federn auch im Laufe der Jahre gelitten. Zwei meiner Kugelspinner sind auf Drillingshaken und zwei sind auf Doppelhaken gebunden. Die Gesamtlänge beträgt 4 cm. Auf den Fotos kannst du mehr erkennen. LG Karl- Heinz“

Anmerkung vom 14. Januar 2021:

Jürgen Keller schrieb per Mail: „Hallo Thomas, hat Stork die nachgebaut und dann selber als Patent  angemeldet? Die Werbung ist von 1932. Gruß Jürgen“

Hallo Jürgen, das müsste schon das Behm-Patent sein. Meines Wissens hat Alexander Behm die Köder zuerst in seiner Echolotfabrik in Kiel hergestellt, aber nur ganz kurz. Dann haben ganz viele Firmen den Köder produziert: Hildebrand, Stork, im Noris-Katalog sind die glaube ich auch zu finden. Eventuell hat Behm da Lizenzen vergeben oder ständig gewechselt, weil er mit dem Vertrieb der einzelnen Firmen unzufrieden war. Auch damals ging es oft nur ums Geld 😉 Beste Grüße Thomas

Anzeige aus dem Jahr 1932. Die Propeller-Kugeln von Stork wurden per Hand gelötet. Auch ist das Öhr geschlossen und verlötet.

Anmerkung vom 18. Januar 2021:

Jürgen Keller hat noch diese Fotos geschickt. Der Kugelspinner hat ebenfalls ein „offenes“ Öhr, stammt also wahrscheinlich von Hildebrand.

Die mobile Version verlassen