Experten-Blogs Sammlerblog Heintz-Blinker mit der Marke „G.H.V.“

Heintz-Blinker mit der Marke „G.H.V.“

Aufwändig produzierter Heintz-Blinker mit den Initialen "G.H.V."

Am vergangenen Wochenende habe ich diesen seltsamen Heintz-Blinker ersteigert. Gereizt haben mich allein die seltsamen Initialen auf dem Köder.

Ich kann bei geheimnisvollen Ködern mit viel Forschungsbedarf nie widerstehen. Für mich ist die Recherche das Schönste an unserem Sammlerhobby. Anfangs dachte ich, dass es sich bei dem Köder um ein Geschenk gehandelt hat. Und die Initialen wurden eingraviert, um dem Beschenkten eine bleibende Freude zu machen (übrigens eine schöne Idee für Weihnachten!). Dann fiel mir aber auf, dass die Gravuren von „Heintz“ und „G.H.V.“ zu ähnlich waren, alle Buchstaben gleich tief und auch gleich verwittert, die drei Lettern konnten also nicht nachträglich eingraviert worden sein.

Also setzte ich mich an den Rechner und begann mit der Recherche. Bei „G.H.V.“ in Verbindung mit „Angeln“ poppte immer der große holländische Angelverein „‘s-Gravenhaagse Hengelsport Vereniging (GHV)“ auf, gegründet schon 1908 in Den Haag. Sollte es sich etwa um eine Ehrengabe dieses Vereins handeln, etwa um einen Trostpreis beim Preisangeln?

Nach weiterer Recherche kam ich aber auf die richtige Fährte! Auf der Webseite des Dänischen Sammlerclubs fand ich die Lösung. Es handelt sich um eine dänische Raubkopie des deutschen Heintz-Blinkers. Sie wurde von Gerhard Harald Valdemar Andersen in Kopenhagen hergestellt. Der begeisterte Segler hat seine Köder mit „H. Andersen“ und später auch mit den Initialen seiner Vornamen mit „G.H.V.“ gemarkt. Hier ist ein weiterer GHV-Köder abgebildet (drittes Gerät von unten)…

Wer weiß mehr? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de

Anmerkung vom 25. November 2020:

Peter Andres schrieb per Mail: „Hallo Thomas, auch ich habe einen Blinker mit dieser Markung. Der entspricht aber eher dem Effzett von DAM. Der Metallkörper hat eine Länge von 65 mm. Auch eine Raubkopie? Der Drilling wurde von mir ersetzt. Der war mal irgendwo dabei und liegt schon sehr lange in meiner Kunstköderkiste. Ich habe mich immer über die Initialen gewundert und nie etwas über den Hersteller gefunden. Das ist auf jeden Fall mal ein Hinweis auf die Herkunft. Danke!“

H. Andersen hat offenbar viele Köderklassiker einfach abgekupfert, neben dem Heintz auch den Effzett.
Bilder: Peter Andres
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