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Hechte im Schneckentempo


Hechte im Schneckentempo

07.10.2014 11:50 von Matze Koch

Das passt! Riesenhechtmaul und schwarzroter Streamer, der im Schneckentempo geführt wurde

„Zack zack“

 

…muss es oft gehen wenn man Hechte fangen will:

Getwicht. Gejiggt. Gezupft. Richtig, der Hecht, dessen Saisoneröffnung für mich kurz bevorsteht, ist ein Sprinträuber und mag heftig bewegte Köder. Hechtpapst Jan Eggers schwor sogar auf extrem schnell geschleppte Wobbler. Die führte er direkt im Strudel des Außenborders. „Speed-Trolling“, nannte er das.

Auch ich beschleunige gerne mal und führe meine Wobbler selten gleichmäßig. Ich lasse auftreiben und twitche. Aber es gibt genügend Tage, da läuft es trotz aller Bemühungen trotzdem nicht. Dann wechselt man schon mal den Köder, probiert herum.

 

Bonusköder a la Carte!

Einer hat sich dabei in den letzten Jahren bei mir vermehrt als Bonusköder für schwere Tage herausgestellt. Nicht nur an überangelten Gewässern, auch bei trägem Beißverhalten hat mir der Federpuschel schon oft Hechte gebracht, die alles andere bis dahin stumpf ignoriert hatten. Ich spreche vom Streamer. Da ich oft zu hören bekomme: „Der Matze hats ja auch leicht, bekommt alle Köder ins Haus geschick!“, möchte ich euch die gesamte Streamerauswahl die ich besitze mit diesem Foto präsentieren, und JEDEN dieser Streamer habe ich selbst gekauft:

Mehr als diese Auswahl befindet sich aktuell nicht in meinem Besitz

 

Eine lustige Anmerkung am Rand:

Hier im hohen Norden führt kaum ein Gerätehändler Streamer. Darum kaufe ich sie meist in Holland. Der dortige Händler importiert sie aber allesamt aus Deutschland. Verkaufen tut er sie dort (!) fast nur an Deutsche. Weil die Holländer nur mit Wobbler oder Sardine fischen. So verrückt kann der Markt sein.

 

Schnecke ist Trumpf

„Huiiiii!“! ruft die Schnecke, die auf der Schildkröte sitzt! Der Riesenvorteil des Lückenfüllers Streamer liegt in der unglaublich langsamen Führung. Bevor jemand nach der Fliegenrute fragt: Nee, ich führe die natürlich an meinen normalen Spinnruten. Am besten an dünner Geflecht-Schnur (0,10mm). Wenn er ordentlich mit Wasser getränkt ist, oder sogar einen leichten Bleikopf oder Bleiaugen hat, dann werfe ich ihn problemlos 15m weit. Das genügt allemal für flache Kanäle. Tiefen sucht man nicht damit ab, die auftreibende Schnur verhindert bei leichten Modellen sogar dass sie tiefer als einen Meter absinken.

Nun guck doch nicht so traurig, Kleiner! Augen sind ein Zusatzreiz der sich auch bei Hechtstreamern bewährt hat

 

Führung

Zur Führung muss man nicht viel sagen. Man zupft den Streamer mehr oder weniger zackig oder auch ganz ruhig zu sich heran. Der Moment, der den Hecht in den Wahnsinn treibt, ist selten das Zupfen, sondern das Stehenlassen. Dann nämlich plustert sich der Streamer auf, wie ein wütender Gockel und gibt das Signal zum Angriff.

 

Streamerblocker

Nur bei Wind, da lässt man besser die Finger vom Streamer, man kann dann einfach nicht mehr genau genug platzieren.Und wenn es denn gar nicht geht, verlangsame ich den Lauf meiner Wobbler mit einem dieser Puschel. Der verleiht ihm einen schlangenartigen, ganz ruhigen Lauf, und verhindert ein zuckendes Ausschlagen. Der Streamer schaltet den Wobbler gewissermaßen einen Gang runter!

Streamer verschönern auch viele meiner Wobbler um ihr Laufverhalten einen Gang runterzuschalten und ihnen einen schlangenartigen Lauf zu verleihen

 

Probiert ihn einfach mal aus, den Lückefüller Streamer. Ihr werdet Euch wundern was die an schweren Tagen so ans Band bringen!

 

Schon fast ein Huchenzopf. Streamer aus Kaninchenhaar mit Bleikopf lassen sich auch mit der Spinnrute sehr gut werfen

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