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Fußspuren im Wasser


Fische erzeugen beim Schwimmen verräterische Wasserwirbel. Noch fünf Minuten später können Raubfische diese charakteristischen „Fußabdrücke“ wahrnehmen und wie eine Fährte verfolgen.

Wissenschaftler der Uni Bonn entdeckten die arttypischen Schwimmspuren der Wasserbewohner. Die Fährte von Sonnenbarschen konnte in den Versuchsbecken noch nach fünf Minuten, die von Buntbarschen noch nach drei Minuten nachgewiesen werden. Die Ergebnisse wurden im „Journal of Experimental Biology (Nr. 207)“ veröffentlicht.

Fährten im Wasser

„Einzelne Fischarten unterscheiden sich durch ihre Schwimmbewegungen und die Art wie sie ihre Flossen einsetzen“ berichtete der Zoologe Wolf Hanke. „Der Sonnenbarsch beschleunigt schnell durch Bewegungen der Schwanzflosse“ beobachtete der Wissenschaftler. „Der Buntbarsch dagegen schwimmt eher mit schlängelnden Bewegungen setzt häufiger seine Brustflossen ein und hinterlässt dadurch eine feinere Spur.“

Räuber auf Spurensuche

Nach Meinung der Forscher können Raubfische die Verwirbelungen im Wasser mit dem Seitenlinien-Organ wahrnehmen. „Ein Sonnenbarsch kann in einer Minute leicht 25 Meter zurücklegen“ erklärte Wolf Hanke. „Zu hören ist er aus dieser Entfernung für einen typischen Raubfisch nicht mehr dazu sind seine Schwimmgeräusche nach unseren Berechnungen um Größen-Ordnungen zu leise. Die Strömungsspur ist nach einer Minute aber noch so kräftig dass der Räuber sie mit seinem Seitenlinienorgan problemlos fühlen kann.“

Die Wissenschaftler wollen diesen Mechanismus aber noch genauer untersuchen. Wahrscheinlich „sehen“ Fische mit ihrem Seitenlinien-Organ weitaus besser als bisher vermutet wurde.

Tricks der Forscher

Um die Schwimmspuren der Fische nachzuweisen versetzten die Forscher das Aquarium-Wasser mit einem synthetischen Schwebstoff. Die schwebenden Mikro-Partikel wurden mit einem Laser beschossen und zeichneten so die Strömungsspur deutlich nach. Eine Hochgeschwindigkeits-Kamera bannte die verräterischen Wirbel auf Film. Die Aufnahmen wurden dann mit einer speziellen Software ausgewertet.

Info: Eine Kurzfassung der Untersuchung auf Englisch finden Interessierte hier: http://jeb.biologists.org/cgi/content/abstract/207/9/1585.

-tk-

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