Experten-Blogs Sammlerblog Funkelnagelneue DAM Quicki (Teil 2)

Funkelnagelneue DAM Quicki (Teil 2)

Diese in einem anderen Schwarz lackierte Führung der Kurbelachse sorgte unter den DAM-Sammlern für Aufsehen.

Über die DAM Quicki von Jan Wolter sind rege Diskussionen entbrannt (siehe Blogbeitrag vom 20. Mai 2023). Ist die Achsführung für die Kurbel nun ein eigenes, am Gehäuse angeschraubtes Bauteil oder nicht?

Jan Wolter hat sich die Mühe gemacht, weitere Fotos anzufertigen. Er schrieb uns dazu: „Hallo Thomas, ich habe meine Quicki nochmal unter die Lupe genommen, insbesondere das Kurbelgehäuse/Kurbelsteg. Anbei noch ein paar bessere Fotos. Ich hätte die Rolle am liebsten zerlegt, um komplett Gewissheit zu bekommen, aber dabei würde ich sicherlich den roten Lack der Schrauben beschädigen, mit denen die Rolle so ab Werk auf den Markt gekommen ist. Angebaut ist das Teil, das sieht man, aber am Gehäuse ist ein kleines Stück erhaben bevor das Anbauteil beginnt.

Die Quicki von Peter Taudor ist auch sehr interessant, vor allem was die Spule betrifft. Es ist ja die gleiche Spule, wie auf meiner Quicki. Quick Standard-Experte Uwe meinte ja, dass diese Spule von einem Vorkriegsmodell stammt. Mich wundert es dann doch sehr, dass Peter und ich die gleiche Spule auf unseren Quickis haben. Vom Lack unterscheiden unsere Rollen sich, meine hat einen glatten gräulichen Lack. Bei Peters Rolle sieht man deutlich den schwarzen Schrumpflack. Ich vermute, dass die Quicki in der Verbindung mit dieser Spule so original ist und vertrieben wurde. Beste Grüße Jan“

Hallo Jan, besten Dank für die weiteren Fotos. Wenn man genau hinschaut, sieht man an dem glänzend schwarz lackierten Gehäuseteil für die Kurbelführung noch parallele Spuren von der Drehbank. Das spricht dafür, dass es als eigenes Bauteil gefertigt wurde. In der Vergrößerung erkenne ich am unteren Rand auch einen feinen Saum aus blankem Alu. Die Vermutung ist ja, dass das Rollengehäuse im Bereich der Kurbelachse beschädigt war. Aluguss ist sehr spröde, da reicht ein Sturz oder möglichweise auch ein zu starkes Anziehen der Mutter für die Kurbel, eventuell war der Guss auch ab Werk schon fehlerhaft. Das kann niemand mehr sagen. Meines Erachtens hat jemand die Kurbelführung am Gehäuse abgeschliffen, hoch professionell ein Gewinde hineingeschnitten und ein neues Anbauteil aus Alu gedreht, das dann mit einem Gewinde hineingeschraubt wurde. Die andere Farbe dieses Anbauteils spricht eine deutliche Sprache. Niemand würde ein Gehäuse sonst mit zwei Lackarten lackieren. Ob die Reparatur im DAM-Werk passiert ist oder später kann niemand sagen. Vielleicht war das Anbauteil auch von DAM so geplant. Die „Reparatur“ mindert jedenfalls den Wert dieser extrem seltenen Rolle in keinster Weise. Im Gegenteil, sie macht die Rolle noch interessanter! Beste Grüße Thomas

Infos, Fragen und Anregungen bitte an thomas.kalweit@paulparey.de

In der Vergrößerung sind deutlich Rillen von der Drehbank zu erkennen. Normalerweise ist diese Achsführung Bestandteil des gegossenen Gehäuses aus Aluguss. Auch die andere Farbe macht stutzig.
Die Achsfühung von unten gesehen.
In der Vergrößerung erkennt man am Übergang einen feinen Saum aus blankem Alu.

Anmerkung vom 12. Juni 2023:

Zufällig bin ich in der DAM-Preisliste Nr. 5 von 1950 auf die Info gestoßen, dass die Quicki gegen Aufpreis auch mit zwei Spulen ausgeliefert wurde. Wer weiß, ob es die gleichen Spulen waren? TK

Auszug aus der DAM-Preisliste Nr. 5, gültig ab 1.3.1950.
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