Faule Eier


Der Kölner Zoll stellte 235 Kilogramm verdorbenen Kaviar sicher. Frisch hätten die Stör-Eier einen Wert von 250.000 Euro.

Wie die Kölner Rundschau am 4. Dezember 2003 berichtete, war das „Schwarze Gold“ wegen fehlender Kühlung bereits vollkommen vergammelt. „Es war eklig. Der Kaviar stank fürchterlich“, so beschrieb ein Ermittler den Zustand der einstmals wertvollen Ware. „Frischer Kaviar riecht nach Meer. Sobald er nach Fisch stinkt, ist etwas nicht in Ordnung“, erklärte ein Fahnder den Medienvertretern.

Bei geschmuggeltem Kaviar aus Russland oder dem Iran wird die Kühlkette meist monatelang unterbrochen. Oft ist die angebotene Feinschmecker-Ware ungenießbar und sogar gesundheitsgefährdend. Lebensmittel-Vergiftungen sind möglich.

Der verdorbene Kaviar wurde Feinschmecker-Läden im Umkreis von Köln angeboten – und auch abgenommen. Sogar Händler auf Flohmärkten hatten die stinkenden Fisch-Eier im Angebot. „Wenn Sie Kaviar unter 500 Euro pro Kilogramm angeboten bekommen, dann kann man fest davon ausgehen, dass er eingeschmuggelt ist“, warnen die Fachleute vom Zoll. Den verhafteten Mitgliedern der „Kaviar-Mafia“ drohen Haftstrafen bis zu fünf Jahren.

Der Stör, von dem die weltweit begehrten Fischeier stammen, ist vom Aussterben bedroht. Etwa 90 Prozent des Kaviars auf dem Weltmarkt stammen aus dem Kaspischen Meer.

-tk-

Die mobile Version verlassen