Lachsweibchen aus der Kontrollstation Buisdorf. (Foto: Gaby Schmidt-Heyder) |
Das Wanderfischprogramm NRW stellt den rheinland-pfälzischen Kollegen zusätzliche 40.000 Lachseier im Augenpunktstadium zur Verfügung.
14.02.2008
Der Anteil von 60.000 Augenpunkteier wurde auf 100.000 aufgestockt, damit an der rheinland-pfälzischen Sieg das Stützungsprogramm weiter aufrecht erhalten werden kann. Dies liegt im gemeinsamen Interesse beider Bundesländer, denn im dortigen Siegabschnitt und seinen Zuflüssen befinden sich ausgezeichnete Lachshabitate mit guten Produktionsraten. Seit 2000 unterhalten Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gemeinsam eine Kontrollstation für Wanderfische am Siegwehr Buisdorf. Der Betrieb wird vor Ort von der Bezirksregierung Arnsberg, dem Rheinischen Fischereiverband und der Sieg-Fischereigenossenschaft koordiniert. An der Station werden die rückkehrenden Wanderfische wie Lachs oder Meerforelle nicht nur gezählt. Ein Teil von ihnen wird zu den Fischereidezernaten in Albaum sowie zum Lachszentrum Hasper Talsperre gebracht und dort künstlich vermehrt. Ziel ist die importunabhängige Versorgung mit Lachseiern. In der Saison 2007 konnten wieder Lachseier im größeren Stil gewonnen werden. Fast 380.000 Augenpunkt-Eier von Rückkehrern liegen derzeit zur Erbrütung in den genannten Zuchtstationen. Das ist mehr als ein Drittel des gesamten Ei-Bedarfs der Sieg und ihrer Zuflüsse. Grundlage war ein phantastischer Rekord: Allein in Buisdorf konnten 410 Lachse registriert werden, im restlichen Teil des Sieg-Einzugsgebietes weitere 50. Dabei lassen zahlreiche Wiederfänge von unmarkierten Lachsen oberhalb Buisdorf den Schluss zu, dass nur rund 50 Prozent der Aufsteiger gezählt wurden. Der Rest hat bei den Sommerhochwässern den Weg vorbei an der Anlage gefunden. Aus den Eiern sollen nun Sömmerlinge (Ein-Gramm-Parrs) für das Stützungsprogramm an der Sieg aufgezogen werden, ein weiterer Teil fließt in „lebende Genbanken“ nach Albaum und Haspe. -pm-